Nahost-Liveblog: ++ Nächste Geiselübergabe laut Hamas am Samstag ++



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Stand: 21.01.2025 03:34 Uhr

Laut Terrororganisation Hamas sollen die nächsten Geiseln am Samstag freigelassen werden. Der neue US-Präsident Donald Trump hat Zweifel, dass die Waffenruhe hält. Die Entwicklungen im Liveblog.

Der neue US-Präsident Donald Trump hat Zweifel, dass die Waffenruhe zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas hält: Er sei nicht zuversichtlich, sagte er auf die Frage einer Journalistin. Und fügte hinzu: „Es ist nicht unser Krieg, es ist deren Krieg.“ Die „andere Seite“ sei „sehr geschwächt“. Er habe sich ein Bild von Gaza angesehen, sagte er weiter. Es sehe dort aus wie ein großes Abbruchgelände, die meisten Leute dort seien tot. Es müsse auf „eine andere Art und Weise“ wieder aufgebaut werden.

Zugleich pries Trump den Gazastreifen für seine „phänomenale Lage am Meer“ und „bestes Wetter“. Man könne damit“einige schöne“ und „fantastische“ Dinge machen.

Die nächste Freilassung israelischer Geiseln im Gazastreifen im Austausch gegen palästinensische Häftlinge soll nach Angaben der Hamas am Samstag erfolgen. Die islamistische Terrororganisation bestätigte den Termin in einer kurzen Mitteilung auf Telegram. Gemäß dem mit Israel vereinbarten Abkommen sollen vier Entführte freikommen. Nach Inkrafttreten einer sechswöchigen Feuerpause hatte die Hamas am Sonntag im Rahmen der ersten Phase des Abkommens drei weibliche israelische Geiseln freigelassen. Im Gegenzug entließ Israel 90 Palästinenser aus der Haft.

Israelische Siedler haben nach Angaben von Bewohnern palästinensischer Dörfer im besetzten Westjordanland in zwei Dörfern randaliert und ein großes Feuer gelegt. In Dschinsafut – etwa 50 Kilometer nördlich von Jerusalem, haben Siedler laut dem Vorsitzenden des Dorfrats drei Häuser, eine Gärtnerei und eine Schreinerei an der Hauptstraße des Dorfes angezündet. In Al-Funduk sollen israelische Siedler israelischer Siedler Schüsse abgefeuert, Steine geworfen und Autos, Häuser und Geschäfte angezündet haben.

Der Palästinensische Rote Halbmond teilte mit, er habe zwölf Menschen behandelt, die von Siedlern verprügelt worden seien. Er machte keine Angaben zu ihrem Zustand. Das israelische Militär erklärte, es habe die Siedler vertrieben und eine Untersuchung des Vorfalls eingeleitet. Seit dem Massaker an Israelis durch die Terrororganisation Hamas am 7. Oktober 2023 kommt es im Westjordanland vermehrt zu Ausschreitungen und Gewalt durch Siedler.

915 Lkw sind der UN zufolge am Montag in den Gazastreifen gelangt. Die drei am Sonntag freigelassenen israelischen Frauen sind laut ihrer Ärzte in stabiler Verfassung. Die Entwicklungen vom Montag zum Nachlesen.



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Neuer Wind könnte Brände in Los Angeles antreiben


Stand: 12.01.2025 21:07 Uhr

Die Feuer im Großraum Los Angeles sind noch nicht gelöscht – und schon jetzt spricht Kaliforniens Gouverneur von Zerstörungen, die alle bisherigen Naturkatastrophen in den USA übersteigen. Neuer Wind könnte die Situation verschärfen.

Mindestens 16 Menschen sind bei den verheerenden Bränden im Großraum Los Angeles bisher gestorben und mindestens genauso viele werden noch vermisst. Nach jüngster Bilanz der Feuerwehr wurden bisher 12.000 Gebäude beschädigt oder zerstört. Allein im besonders stark betroffenen Stadtviertel Pacific Palisades wurden demnach mehr als 9.500 Hektar Fläche zerstört. 

Die Zerstörungen, die durch die sechs gewaltigen Feuer bisher verursacht wurden, dürften alle bisherigen Naturkatastrophen in den USA übertreffen. Zumindest was die Kosten und das Ausmaß angehe, werde man vermutlich von der schlimmsten Naturkatastrophe jemals sprechen müssen, sagte Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom dem Sender NBC.

Enorme wirtschaftliche Folgen

Bei anderen Feuern, Hurrikans und Katastrophen in den USA kamen deutlich mehr Menschen ums Leben. Die Schäden und wirtschaftlichen Folgen in Los Angeles sind aber enorm. Der Wetterdienst AccuWeather schätzte sie bis zum Wochenende auf 135 bis 150 Milliarden Dollar. Sie dürften aber noch deutlich steigen, bis die Brände gelöscht sind. Bei Hurrikan „Helene“ im vergangenen Jahr ging AccuWeather von 225 bis 250 Milliarden Dollar an Schäden aus. AccuWeather bezieht in seine Schätzungen eine Vielzahl von Variablen ein, darunter Schäden an Häusern, Unternehmen, Infrastruktur und Fahrzeugen sowie unmittelbare und langfristige Kosten für die Gesundheitsversorgung, Lohnausfälle und Unterbrechungen der Lieferkette.

Auch das Versicherungsunternehmen Aon und die Ratingagentur Moody’s gingen in Einschätzungen vom Freitag davon aus, dass die Brände mehr Kosten nach sich ziehen würden als jede Naturkatastrophe in der US-Geschichte zuvor. Moody’s begründete das unter anderem damit, dass die Brände dicht besiedelte Wohngebiete mit teils sehr teuren Anwesen zerstörten.

Wind soll wieder stärker werden

Und die Gefahr ist noch immer nicht gebannt. Zwar konnte im Ortsteil Pacific Palisades eine Ausweitung der Brände in östliche Richtung verhindert werden, teilte die Feuerwehr mit. Allerdings könne wegen starker Winde keine Entwarnung für Gemeinden in der Talebene San Fernando Valley rund 30 Kilometer nordwestlich von der Innenstadt von Los Angeles gegeben werden.

Die starken Santa-Ana-Winde aus dem Landesinnern, die die Flammen angefacht haben, waren zuletzt etwas abgeflaut. Allerdings warnte der Nationale Wetterdienst, dass Anfang nächster Woche wieder stärkere Böen von bis zu 110 Kilometern pro Stunde auftreten könnten. Nach Angaben der örtlichen Behörden werden die stärksten Winde für Dienstag erwartet. Erst zur Wochenmitte dürfte sich die Lage wieder entspannen.

Gefährliche Rückkehr

Die Feuerwehrchefin von Los Angeles, Kristin Crowley, forderte Bewohner auf, nicht in niedergebrannte Viertel zu fahren, um nach ihren Häusern zu sehen. „Es gibt immer noch aktive Feuer, die im Palisades-Gebiet brennen, was es für die Öffentlichkeit extrem, extrem gefährlich macht“, sagte Crowley.

„Es gibt keinen Strom, kein Wasser, kaputte Gasleitungen und instabile Gebäude. Die Rettungskräfte arbeiten so schnell wie möglich, um sicherzustellen, dass Sie sicher in Ihre Gemeinden zurückkehren können.“

Im Internet wurde eine Datenbank aufgebaut, in der Bewohner nachsehen können, ob ihr Haus noch steht oder nicht. Für rund 105.000 Menschen in Los Angeles County galt nach Angaben der Behörden noch eine Evakuierungsanordnung, für 87.000 weitere gibt es entsprechende Warnhinweise. 

Trump kritisiert die Behörden

Der künftige US-Präsident Donald Trump warf lokalen und staatlichen Behörden ein verfehltes Risikomanagement vor. „Die Brände in L.A. wüten immer noch. Die inkompetenten Politiker haben keine Ahnung, wie sie sie löschen sollen. Tausende von prächtigen Häusern sind verschwunden, und viele weitere werden bald verloren sein. (…) Sie können die Brände einfach nicht löschen. Was ist nur los mit ihnen?“, schrieb er in seinem Kurznachrichtendienst Truth Social Media.

Trump hatte bereits zuvor explizit gegen den demokratischen Gouverneur Kaliforniens ausgeteilt und ihn für das Ausmaß der Brände im Großraum Los Angeles verantwortlich gemacht. Konkret kritisierte er Wassersparmaßnahmen. Newsom sagte, er sei Beleidigungen von Trump gewohnt – wie „jeder Amtsträger, mit dem er nicht einer Meinung ist.“



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Waldbrände bei Los Angeles breiten sich weiterhin rasant aus


Stand: 09.01.2025 00:24 Uhr

Die Waldbrände in Kalifornien breiten sich weiterhin rasant aus. Bislang sind mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Es gibt massive Stromausfälle, die Flucht Zehntausender Menschen führt zu chaotischen Szenen.

Mit enormer Geschwindigkeit rücken die Flammen im US-Bundesstaat Kalifornien weiter vor. Mindestens fünf Menschen sind bislang durch die heftigen Waldbrände in Los Angeles ums Leben gekommen. Zudem erlitten zahlreiche Menschen Verletzungen, wie die Feuerwehr mitteilte. „Leider haben wir zwei gemeldete Todesopfer unter Zivilisten und wir haben eine Reihe schwerer Verletzungen“, sagte der Chef der Feuerwehr von Los Angeles, Anthony Marrone.

Mehr als 1.000 Gebäude wurden demnach zerstört, mindestens 28.000 weitere Gebäude gelten als gefährdet. Insgesamt seien bisher mehr als 2.000 Hektar Land verbrannt – und das Feuer breite sich weiter aus. Wegen der akuten Gefahr riefen die Behörden mindestens 70.000 Menschen auf, ihre Häuser zu verlassen.

Autos blockieren wichtige Straße

US-Präsident Joe Biden schickt zur Bekämpfung der verheerenden Brände 2.000 Einsatzkräfte der Nationalgarde. Bei einem Besuch der Einsatzkräfte der Feuerschutzbehörde Cal Fire sagte Biden, seine Regierung werde jegliche Unterstützung bereitstellen, „so lange wie es nötig ist“. Dazu zählten auch 15 Lösch-Hubschrauber, so der Präsident weiter.

In Los Angeles spielen sich teils chaotische Szenen ab: Auf der Flucht aus ihren Häusern ließen verängstigte Menschen aus dem Nobelvorot Pacific Palisades ihre Autos einfach auf dem Sunset Boulevard Richtung Küste stehen und liefen zu Fuß weiter. Der Boulevard ist jedoch eine wichtige Fluchtroute, um die Gegend zu verlassen.

Rettungskräfte mussten Bulldozer einsetzen, um etwa 200 verlassene Autos auf dem Sunset Boulevard und dem angrenzenden Palisades Drive wegzuschieben.

Thomas-Mann-Haus nicht bedroht

Von den heftigen Feuern sind auch Häuser mit einer langjährigen Geschichte betroffen. Zum Beispiel die Villa Aurora in Pacific Palisades. Hier lebte der Schriftsteller Lion Feuchtwanger im Exil. Das Haus befinde sich innerhalb der Brandzone, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes.

Das Thomas-Mann-Haus ist hingegen laut dem Ministerium „nach aktuellem Kenntnisstand“ nicht betroffen. Der Schriftsteller lebte in dem Haus, das heute eine transatlantische Begegnungsstätte ist, während seines US-Exils von 1942 bis 1952.

Orkanartige Winde fachen Feuer an

Angefacht von starken Winden breiten sich derzeit mindestens drei Brände in der Umgebung der US-Westküstenmetropole aus. „Es handelt sich um Winde in Orkanstärke“, sagte Sheila Kelliher, Leiterin der Feuerwehr von Los Angeles County, dem TV-Sender CBS. „Es ist extrem.“

Der starke Wind verhindere zudem den Einsatz von Löschflugzeugen, weil sich Wasser und Löschmittel aufgrund des extremen Windes nicht richtig verteilen ließen, berichten US-Medien unter Berufung auf kalifornische Behörden. Mindestens 1.400 Feuerwehrleute seien im Einsatz, sagte Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom. Er hat für die Region den Notstand ausgerufen.

Zehn Milliarden US-Dollar Schaden

Erschwerend hinzu kommen massive Stromausfälle. Etwa 300.000 Haushalte waren laut der Seite poweroutage.us zwischenzeitlich ohne Elektrizität. Die Behörden warnen, dass es zu weiteren Stromausfällen kommen könnte, sollte das Feuer sich ausbreiten. Die US-Großbank JP Morgan geht bislang von einem Versicherungsschaden von bis zu zehn Milliarden US-Dollar aus.

Erst im Dezember hatte ein zerstörerischer Waldbrand in dem kalifornischen Küstenort Malibu gewütet. Die Flammen drangen aus dem hügeligen Hinterland bis an die Strände vor. In Südkalifornien blieben in den vergangenen Monaten Regenfälle weitgehend aus. Wegen extremer Winde hatten die Behörden in dieser Woche die höchste Warnstufe für Feuergefahr ausgerufen.



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Warnung vor gefährlichen Straßenverhältnissen wegen Eis und Schnee


Stand: 04.01.2025 15:52 Uhr

Schneeschauer und Straßenglätte haben in den vergangenen Stunden zu vielen Verkehrsunfällen geführt. In der kommenden Nacht droht Glatteis im ganzen Bundesgebiet. Mancherorts sind auch Flugreisende betroffen.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt für Samstag und Sonntag vor glatten Straßen. Es bestehe ein höheres Unfallrisiko für Autofahrer, sagte ein DWD-Sprecher. In der Nacht gab es demnach vor allem im Norden und in der Mitte Deutschlands vereinzelte Schneeschauer. Schon am Freitag war es vielerorts zu witterungsbedingten Unfällen gekommen.

Die Behörden in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Thüringen, Hamburg und Bremen meldeten vermehrt Verkehrsunfälle im Zusammenhang mit winterlichen Straßenverhältnissen.

Ein Sprecher der Polizei in Bremen sagte in der Nacht, Autofahrer hätten „mit Glatteis kämpfen“ müssen – die Zahl der Unfälle sei auffällig hoch gewesen. Rund 80 Glätteunfälle habe es innerhalb weniger Stunden gegeben.

Bei einem Glatteis-Unfall auf der A1 bei Sittensen zwischen Hamburg und Bremen sind Hunderte Forellen auf der Fahrbahn verendet und vier Menschen verletzt worden. Ein Fischtransporter, zwei Lkw und ein Auto waren an dem Unfall beteiligt, wie eine Sprecherin der Polizei mitteilte. 

Über 100 Unfälle in Niedersachsen

In Niedersachsen gab es allein im Gebiet der Polizei Braunschweig binnen acht Stunden mehr als 110 Verkehrsunfälle. Im Landkreis Stade wurden bei mehreren Unfällen mindestens fünf Personen leicht verletzt. Am Freitag kam eine Taxifahrerin von einer schneebedeckten Straße bei Kammerbusch ab und fuhr gegen einen Baum. Dabei verletzten sich die Frau und zwei Mitfahrer. Zudem war die A26 für eine Stunde am Freitagmorgen gesperrt, weil dort vier Autos miteinander kollidiert waren.

In Thüringen kam es auch vermehrt zu Unfällen aufgrund von Glätte. Im bayerischen Sonnefeld kam ein Auto von der schneeglatten Straße ab und krachte gegen eine Hausmauer – alle vier Insassen des Wagens erlitten dabei Verletzungen. Das leerstehende Haus wurde so stark beschädigt, dass es danach mit einer Stützkonstruktion gesichert werden musste, wie ein Polizeisprecher sagte.

„Verbreitet Glatteis“ am Sonntag

Das Wetter am Samstag sei aber „kein Vergleich zu dem, was wir in der nächsten Nacht zu erwarten haben“, sagte der DWD-Sprecher.

In der Nacht zum Sonntag werde es Niederschlag geben, der anfangs noch als Schnee, später dann als gefrierender Regen daherkomme – damit „droht dann recht verbreitet Glatteis“. Autofahrer sollten daher besonders aufpassen.

Einschränkungen am Frankfurter Flughafen möglich

Ebenfalls am Sonntag müssen Reisende am Frankfurter Flughafen mit Ausfällen und Verzögerungen rechnen. Besonders am Vormittag könne es dazu kommen, teilte der Flughafenbetreiber Fraport auf seiner Webseite mit. Fluggäste werden gebeten, mehr Zeit für die Anreise zum Flughafen einzuplanen und sich vorab über den Status ihrer Flüge zu informieren.

Zu wie vielen Ausfällen es komme, sei noch unklar, sagte ein Sprecher. Das hänge von den tatsächlichen Witterungsbedingungen am Sonntag ab. Außerdem obliege es immer der jeweiligen Airline zu entscheiden, ob ein Flug stattfindet.

30 Starts und Landungen in Berlin betroffen

Wichtig sei zudem zu beachten, dass nicht nur der Flughafen in Frankfurt betroffen sei. So könne es etwa zum Ausfall von Anschlussflügen kommen – oder dazu, dass eine Maschine ihren Startflughafen anderswo gar nicht erst verlassen könne.

Am Hauptstadtflughafen BER wurden bereits mehrere Flüge wegen Glatteis gestrichen. Ab 21 Uhr am Freitag seien keine Landungen mehr zugelassen worden, weil die Abfertigung der Maschinen nur eingeschränkt möglich gewesen sei. Insgesamt seien 30 Flüge betroffen gewesen, teilte eine Sprecherin mit. Am Samstag wurden demnach bis zum Mittag 17 Abflüge gestrichen.



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Klimawandel: Der Teufelskreis mit dem Polareis


Eisschollen im Weddellmeer in der Antarktis, dem größten der etwa 14 Randmeere des Südlichen Ozeans. | dpa

Höhere Temperaturen führen nicht nur dazu, dass immer mehr Meereis und Gletscher schmelzen. Auch das schmelzende Eis führt seinerseits zu immer höheren Temperaturen. Die jüngsten Entwicklungen in der Antarktis lassen Forscher jetzt aufschrecken.[mehr]



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Macron besucht durch Wirbelsturm „Chido“ zerstörtes Mayotte


Stand: 19.12.2024 16:59 Uhr

Auf Mayotte läuft die Suche nach Überlebenden des verheerenden Wirbelsturms weiter. Frankreichs Präsident Macron versprach bei seinem Besuch den Wiederaufbau. Doch er musste sich auch Vorwürfe anhören.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat nach den schweren Verwüstungen durch den Zyklon „Chido“ auf der Insel Mayotte einen schnellen Wiederaufbau versprochen. Er wolle das Überseegebiet vor der Südostküste Afrikas „nach neuen Kriterien“ wieder aufbauen, erklärte der Staatschef bei seinem Besuch in Mayotte.

Den Bewohnern sprach er Mut zu. „Wir werden zusammen wieder aufstehen“, schrieb Macron nach seiner Ankunft auf der Insel vor der Südostküste Afrikas im Onlinedienst X. Für Montag rief der Präsident Staatstrauer aus. Alle Franzosen seien aufgerufen, um 11 Uhr Ortszeit der Opfer in Mayotte zu gedenken.

Zahl der Toten könnte weiter steigen

Vergangene Woche war der Wirbelsturm mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 220 Kilometern pro Stunde über die Inselgruppe hinweggefegt und hatte schwere Verwüstungen angerichtet. Ersten Angaben des französischen Innenministeriums zufolge wurden mindestens 31 Menschen getötet. Regierungsvertreter gehen aber davon aus, dass diese Zahlen noch steigen werden. Rund 2.000 Bewohner wurden demnach verletzt.

Einige Schätzungen gehen von Hunderten oder gar Tausenden Toten aus. Rettungskräfte suchen in den Trümmern verwüsteter Slums nach wie vor nach Überlebenden. Auch das Krankenhaus in der Hauptstadt soll schwer beschädigt sein. Ein Feldlazarett soll bis Anfang nächster Woche einsatzbereit sein.

Das Trinkwassernetz soll bei dem Sturm ebenfalls Schaden genommen haben. Es funktioniere nur zu 50 Prozent und möglicherweise nur schlecht, sagte der französische Überseeminister François-Noël Buffet dem Radiosender Europe 1.

Lebensmittel und Hygieneartikel an Bord

Macron landete mit rund 20 Ärzten, Krankenpflegern und Zivilschutzmitarbeitern auf dem Flughafen Dzaoudzi in Mayotte. Macrons Flugzeug hatte auch vier Tonnen Lebensmittel und Hygieneartikel an Bord. „Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, damit Sie Wasser, Nahrung und Strom haben“, sagte Macron vor Inselbewohnern. Er sagte zu, die Telefonverbindungen in Mayotte „in den kommenden Tagen“ wiederherzustellen. 

Bei seinem Besuch schlug Macron Kritik wegen staatlicher Versäumnisse entgegen. Eine Krankenpflegerin beklagte dem Präsidenten gegenüber, die Menschen in Mayotte seien nicht hinreichend vor dem Wirbelsturm gewarnt worden. 

Macron verwahrte sich gegen Vorwürfe, der französische Staat habe beim Umgang mit der Katastrophe „aufgegeben“. Zudem kündigte er einen Entschädigungsfonds an, über den auch nicht versicherten Menschen Hilfsleistungen zukommen sollen.

Frucht vor Cholera-Epidemie

Nach Angaben der französischen Behörden wurde am Mittwoch mit der Verteilung von 23 Tonnen Wasser begonnen. In Mayottes Hauptstadt Mamoudzou standen die Menschen nach Angaben der Nachrichtenagentur AP Schlange, um Wasser zu holen, oder warteten darauf, ihre Telefone aufzuladen. Andere standen stundenlang vor funktionierenden Tankstellen an. Die französische Regierung setzte Gendarmen und andere Sicherheitskräfte ein, um die Ausgabestellen für Lebensmittel zu sichern.

Gesundheitsministerin Geneviève Darrieussecq sah das Risiko einer Cholera-Epidemie auf der Inselgruppe. Erst in diesem Jahr war es hier zu einem Ausbruch eines hochgradig arzneimittelresistenten Stammes gekommen.



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2024 wird laut Wetterdienst das wärmste Jahr in Deutschland


Stand: 17.12.2024 12:16 Uhr

Es dauert noch einige Tage bis zum Jahreswechsel, aber der Deutsche Wetterdienst kann schon jetzt einen Temperaturrekord für das Gesamtjahr 2024 nachweisen. Auch global entwickeln sich die Werte ähnlich.

Das Jahr 2024 war nach Angaben des Deutschen Wetterdiensts (DWD) in Offenbach das wärmste Jahr seit dem flächendeckenden Messbeginn im Jahr 1881. Dies sei etwa zwei Wochen vor dem Jahresende bereits klar.

„Noch nie war es in Deutschland seit Ende des 19. Jahrhunderts so warm wie 2024“, erklärte der DWD-Vorstand für Klima und Umwelt, Tobias Fuchs. Schon 2023 war das bis dahin wärmste Jahr in Deutschland gewesen, 2022 hatte zu den zwei wärmsten Jahren gezählt.

Mehr Extremwetter durch Erderwärmung

Der DWD will seine offizielle Jahresbilanz für 2024 am 30. Dezember veröffentlichen. Dann wird es weitere Angaben zu dem Rekord bei der Temperatur sowie zur Regenmenge und Sonnenscheindauer geben.

Die Folgen der sich weiter verstärkenden Erderwärmung machten sich mit häufigeren und intensiveren Wetterextremen bemerkbar, ergänzte DWD-Vorstand Fuchs. „Als Gesellschaft und als Einzelne müssen wir unser Klima viel besser schützen.“

Auch global Rekord absehbar

Auch global sieht es nach einem erneuten Temperaturrekord aus. Der EU-Klimawandeldienst Copernicus berichtete bereits vergangene Woche, dass das Jahr 2024 darauf zusteuere. Es dürfte demnach auch das erste Jahr werden, in dem es im Durchschnitt mehr als 1,5 Grad Celsius wärmer war als im vorindustriellen Mittel.

Copernicus stützt sich auf einen Datensatz, der auf Milliarden von Messungen von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen auf der ganzen Welt basiert. Auch der Deutsche Wetterdienst liefert Daten zu. Die US-Klimabehörde NOAA war zuletzt ebenfalls der Ansicht, dass 2024 ein Rekordjahr werden dürfte. 



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Mayotte: Präfekt geht nach Zyklon von Hunderten Toten aus


Stand: 15.12.2024 20:24 Uhr

Die Folgen des Wirbelsturms „Chido“ auf der Inselgruppe Mayotte im Indischen Ozean sind offenbar dramatisch schlimmer als zunächst angenommen. Es könnte Hunderte Todesopfer geben. Das Ausmaß der Schäden ist noch unklar.

Im französischen Überseegebiet Mayotte sind durch den Wirbelsturm „Chido“ laut Medienberichten offenbar viele Menschen ums Leben gekommen. Der örtliche Präfekt François-Xavier Bieuville sagte dem Sender Mayotte la 1ère, auch einen Tag nach dem Sturm gebe es noch immer keine finalen offiziellen Todeszahlen. Er fügte aber hinzu: „Ich denke, dass es sicherlich mehrere hundert sind.“ Möglicherweise seien auch Tausend Menschen bei dem Unwetter ums Leben gekommen. Mehr als 250 Menschen seien verletzt worden.

Das französische Überseegebiet Mayotte liegt im Indischen Ozean etwa zwischen der Küste von Mosambik und dem Inselstaat Madagaskar.

Schlimmster Sturm seit 90 Jahren

Nach Einschätzung der örtlichen Verwaltung war „Chido“ der schlimmste Zyklon seit 90 Jahren. Bieuville sagte, die größte Verwüstung habe es in den aus Metallhütten bestehenden Slums von Mayotte gegeben. Die bislang offizielle Zahl der Toten sei „nicht plausibel, wenn man die Bilder von den Slums sieht“, sagte er. Etwa 100.000 Menschen, die überwiegend in diesen Blechhütten lebten, sollen laut Behörden in Notunterkünften untergebracht werden.

Das französische Überseegebiet liegt im Indischen Ozean zwischen der Küste des südostafrikanischen Landes Mosambik und dem Inselstaat Madagaskar. Insgesamt leben etwa 300.000 Menschen auf zwei Hauptinseln.

Auch Flughafen und Krankenhaus betroffen

Der Bürgermeister der Inselhauptstadt Mamoudzou, Ambdilwahedou Soumaila, berichtete im Sender BFMTV über enorme Schäden. Straßen seien blockiert und einige Gebiete abgeschnitten. Tausende Haushalte waren Berichten zufolge ohne Strom. Auch am örtlichen Flughafen und am Hauptkrankenhaus gab es nach Angaben der französischen Regierung Schäden. Die örtlichen Behörden hatten die Menschen dazu aufgerufen, wegen des schweren Zyklons in einer soliden Behausung Schutz zu suchen und nicht nach draußen zu gehen.

Luftbrücke geplant

Frankreich entsandte Rettungskräfte und Feuerwehrleute nach Mayotte, unter anderem aus dem nahegelegenen französischen Außenterritorium Réunion. Der Präfekt von Réunion, Patrice Latron, teilte mit, es sei eine Luft- und Seebrücke von dort nach Mayotte geplant. Etwa 800 weitere Rettungskräfte sollten in den kommenden Tagen entsandt werden, zudem sollen mehr als 80 Tonnen Hilfsgüter eingeflogen worden oder auf dem Weg sein. Zu den Prioritäten gehöre es, die Stromversorgung und den Zugang zu Trinkwasser wiederherzustellen, sagte Latron. Auch per Schiff wurde Hilfe geliefert. Aufgrund von Schäden am Kontrollturm des örtlichen Flughafens konnten nur Militärflugzeuge dort landen.

„Mayotte ist zerstört“

Nach Angaben des französischen Wetteramts hatte der Zyklon Windgeschwindigkeiten von mehr als 220 Kilometern pro Stunde. Örtliche Bewohner berichteten, dass viele Bäume entwurzelt worden seien. Boote seien gekentert oder untergegangen. Der Bewohner Chad Youyou in Hamjago im Norden von Mayotte postete Videos auf Facebook, in denen schwere Schäden in seinem Dorf und in der Umgebung zu sehen waren. „Mayotte ist zerstört … wir sind zerstört“, berichtete er.

Zyklon zieht weiter nach Mosambik

Der Zyklon ist inzwischen in Mosambik auf dem afrikanischen Festland an Land getroffen. Dort als erstes erfasst wurde nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks UNICEF die Provinz Cabo Delgado, wo rund zwei Millionen Menschen leben. Viele Häuser, Schulen und Gesundheitseinrichtungen sollen zum Teil oder ganz zerstört worden sein. Gemeinden würden womöglich wochenlang von Schulen und Gesundheitseinrichtungen abgeschnitten sein, sagte UNICEF-Sprecher Guy Taylor. Die Behörden warnten vor hoher Erdrutschgefahr.

Die Länder Malawi und Simbabwe haben sich ebenfalls auf „Chido“ vorbereitet.



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Waldbrand in US-Küstenstadt: Feuerwehr macht in Malibu Fortschritte


Stand: 13.12.2024 05:34 Uhr

Nachdem sich der Waldbrand im kalifornischen Malibu zeitweise auf mehr als 1.600 Hektar ausgebreitet hatte, kann die Feuerwehr Erfolge vermelden. Ein Teil des Feuers ist eingedämmt, erste Anwohner können nach Hause.

Kühleres Wetter und abflauende Winde haben den Kampf gegen einen Waldbrand in der kalifornischen Küstenstadt Malibu erleichtert. Nach Angaben der Behörden konnte etwa ein Fünftel des sogenannten Franklin-Feuers durch einen Großeinsatz der Feuerwehr eingedämmt werden. Viele Bezirke waren seit Ausbruch der Flammen am Montag evakuiert worden, nun konnten erste Anwohner in einigen Regionen wieder nach Hause zurückkehren. 

Der aus noch ungeklärten Gründen ausgebrochene Großbrand hatte sich zwischenzeitlich auf ein Gebiet von mehr als 1.600 Hektar ausgebreitet. Mehr als 1.700 Feuerwehrleute kämpften zeitweise gegen die Flammen an. Nach erster Bilanz brannten neun Gebäude ab, sechs weitere Häuser wurden beschädigt. Diese Zahlen könnten nach Angaben der Feuerwehr noch steigen.

Anwohner mussten evakuiert werden

Tausende Anwohner waren von Evakuierungen betroffen, darunter Prominente wie die Sängerin Cher, die Schauspielerinnen Jane Seymour und Mira Sorvino sowie die Schauspieler Mark Hamill und Dick Van Dyke.

Van Dyke, der am 13. Dezember seinen 99. Geburtstag feiert, schrieb auf Facebook, er und seine Frau hätten sich mit ihren Haustieren in Sicherheit gebracht. Er habe gesehen, wie die Flammenwand über einen Hügel auf ihr Haus zukam, erzählte Van Dyke am Donnerstag in der „Today Show“. Er habe noch versucht, einen Wasserschlauch anzustellen, doch sei dabei erschöpft zu Boden gegangen. Nachbarn hätten ihm dann in sein Auto geholfen. Bei der Rückkehr fanden er und seine Frau ihr Haus unversehrt vor.   

Im November 2018 hatte ein rund um Malibu wütendes Feuer größere Landstriche verwüstet und mehr als 1.500 Häuser zerstört, darunter mehrere Villen von Prominenten. So brannten unter anderem die Häuser von Moderator Thomas Gottschalk, US-Sängerin Miley Cyrus und Schauspieler Gerard Butler ab.



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Bund will künftig besser vor Extremwetter warnen


Stand: 11.12.2024 12:08 Uhr

Die Flut im Ahrtal war ein Schock für das ganze Land. Um künftig besser gegen Extremwetter gewappnet zu sein, hat die Bundesregierung eine neue Strategie zur Klimaanpassung beschlossen. Die Warn-App Nina spielt eine zentrale Rolle.

Der Bund will die Menschen in Deutschland besser vor Extremwetter-Ereignissen warnen und dafür die Reichweite der Warn-App Nina deutlich erhöhen. Das geht aus der neuen Klimaanpassungsstrategie der Bundesregierung hervor.

In dem Papier dazu heißt es: „Schwere Unwetterereignisse wie das Starkregen- und Überflutungsereignis im Westen Deutschlands im Sommer 2021 haben wiederholt gezeigt, welch hohe Bedeutung einer frühzeitigen und effektiven Warnung der Bevölkerung zukommt.“

Nutzerzahl der Warn-App soll steigen

Zwar gebe es neben der Warn-App bereits eine große Bandbreite an Warnsystemen, wie etwa digitale Werbetafeln, Sirenen und den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Dennoch bestünden „noch Lücken in der technischen Übermittlung von Warnmeldungen“.

Um diese Lücken zu verringern, sollen die Nutzerzahlen der Warn-App bis 2030 um 30 Prozent gesteigert werden. Das wäre ein Anstieg von etwa zwölf Millionen Nutzern aktuell auf 16 Millionen.

Daneben soll auch die Zahl der in den Kommunen installierten Sirenen steigen – allerdings ohne konkrete Zielfestlegung, da die Bestandsaufnahme noch nicht abgeschlossen sei. Bislang seien dem Bund rund 38.000 aktive Sirenenanlagen gemeldet worden, heißt es. Neben Warn-Apps zählen Sirenen der Strategie zufolge „zu den Warnmitteln mit hoher Durchschlagskraft“. 

Erstmals messbare Ziele zur Klimaanpassung

Die mehr als 300 Seiten umfassende Strategie zur Anpassung an Klimawandelfolgen ist unter Federführung des Bundesumweltministeriums entstanden. Sie legt erstmals messbare Ziele zur Vorsorge vor Hitze, Dürre, Starkregen und Hochwasser fest. Diese Ereignisse werden im Zuge des Klimawandels häufiger und extremer. Die Strategie soll Deutschland angesichts dieser Herausforderung widerstandsfähiger machen. 

Kommunen sollen flächendeckend Konzepte vorlegen

Das Papier sieht außerdem vor, dass bis 2030 in 80 Prozent der Gemeinden, die laut Klimaanpassungsgesetz dazu verpflichtet sind, Konzepte zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels vorliegen müssen. Ziel sei es, eine möglichst flächendeckende Anpassungs-und Vorsorgeplanung auf kommunaler Ebene zu erreichen.

Schätzungen zufolge haben bislang nur etwa zehn bis 15 der Kommunen und etwa 26 Prozent der Landkreise solche Konzepte. Viele seien aktuell in Arbeit, heißt es.

Umweltministerin Steffi Lemke sagte, die Klimaanpassung sei seit 2023 als staatliche Aufgabe in einem eigenen Gesetz verankert. Die jetzige Strategie solle bei der Umsetzung helfen sowie Maßnahmen transparent und messbar machen. Beispielsweise sollen Städte mehr kühlende Grünflächen bekommen. Um Landwirten zu unterstützen, sollen regionale Konzepte zum Wassermanagement umgesetzt werden. Die meisten Ziele sollen bis zum Jahr 2030 erreicht werden, einige bis 2050. Alle vier Jahre soll die Strategie aktualisiert werden.

Nach dem Ampel-Aus ist die vorgezogene Bundestagswahl für Ende Februar 2025 geplant. Die nächste Regierung kann die Strategie jederzeit ändern. Das ist aber in der Regel zeitaufwendig.



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