BMUV: BMUV fördert Hanaus ersten Trinkbrunnen


Der Brunnen in Hanau wurde gefördert durch die BMUV Kampagne „Ein Spiel – ein Trinkbrunnen“ zur Fußball-EM der Herren in Deutschland. Die Brunnen spenden als nachhaltiges Erbe der EURO 2024 dauerhaft kostenloses Trinkwasser.

Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Bettina Hoffmann und OB Claus Kaminsky weihen neuen Brunnen offiziell ein

In der Woche der Klimaanpassung hat Dr. Bettina Hoffmann, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, heute gemeinsam mit Oberbürgermeister Claus Kaminsky den ersten Trinkbrunnen in Hanau eingeweiht. Der Brunnen am Freiheitsplatz gehört zu einer vom Bundesumweltministerium (BMUV) mit rund 1,1 Millionen Euro geförderten Kampagne. Anlässlich der Fußball-Europameisterschaft der Herren in Deutschland (EURO 2024) finanziert das BMUV für jedes der 51 EM-Spiele einen öffentlichen Trinkbrunnen in Deutschland. Als ein besonders nachhaltiges Erbe der Fußball-EM stellen die Brunnen an möglichst viel frequentierten öffentlichen Plätzen dauerhaft kostenloses Trinkwasser zur Verfügung.  
 
Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Bettina Hoffmann: „Die letzten heißen Sommer haben uns gezeigt: Hitzeperioden sind keine Seltenheit mehr in Deutschland. Hitze wirkt direkt auf unseren Körper und unsere Gesundheit. Daher ist eine zuverlässige Trinkwasserversorgung – gerade auch unterwegs – eine wichtige Maßnahme zur Klimaanpassung. Mit jedem der 51 neuen Brunnen setzt das Bundesumweltministerium ein sichtbares und bleibendes „Wasser-Zeichen“ in ganz Deutschland und trägt zum Hitzeschutz der Menschen vor Ort bei.“
 
Oberbürgermeister Claus Kaminsky: „Über den Gewinn des EURO-Trinkbrunnens freuen wir uns sehr. Damit können wir den Menschen in Hanau nun direkt am Freiheitsplatz kostenfreies Trinkwasser anbieten. Zusammen mit den schon länger bestehenden Refill-Stationen in einigen Restaurants und Cafés, an denen Menschen eine mitgebrachte Trinkflasche kostenlos mit Leitungswasser auffüllen lassen können, wird der Zugang zu Trinkwasser in Hanau jetzt noch leichter. Insbesondere in den heißen Sommermonaten ist eine ausreichende Versorgung mit Flüssigkeit besonders wichtig, insofern hoffe ich darauf, dass der Brunnen auch weiterhin so rege genutzt wird wie schon in den vergangenen heißen Augustwochen.“
 
Das Projekt „Ein Spiel – ein Trinkbrunnen“ wird durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages mit rund 1,1 Millionen Euro gefördert. Es wird von a tip: tap e. V. (ein Tipp: Leitungswasser) in Kooperation mit dem Deutschen Städtetag, dem Deutschen Städte- und Gemeindebund, dem Verband kommunaler Unternehmen und der Allianz der öffentlichen Wasserwirtschaft durchgeführt.
 
Aus den rund 700 Bewerbungen wurde jeweils ein Brunnen an die Ausrichterstädte der EURO 2024 verteilt, sofern diese die vorgegebenen Kriterien erfüllt haben. Die restlichen Trinkbrunnen wurden gemäß Bevölkerungszahl auf die 16 Bundesländer verlost, wobei jedes Bundesland mindestens zwei Brunnen erhält.
 
Der Brunnen in Hanau war bereits im August in Betrieb gegangen, um die Menschen während der heißen Wochen mit Wasser versorgen zu können. Die offizielle Einweihung fand heute statt.
 
In Hessen zählt Hanau neben Frankfurt/M. und Lohfelden zu den Gewinner-Standorten der Kampagne, die aus allen Bewerbungen per Los gezogen wurden. Jeder Gewinner-Standort erhält pauschal 15.000 Euro für Anschaffung, Bau, Wartung und den mindestens fünfjährigen Betrieb eines Trinkbrunnens. Die Städte, Gemeinden und Wasserversorger haben mit der Bewerbung zugesichert, dass der Brunnen spätestens bis Herbst 2024 an einem viel frequentierten, öffentlich zugänglichen Ort aufgestellt wird. Alle Gewinner erhalten zudem ein Kommunikationspaket für ihre Brunnen-Einweihung und die begleitende Pressearbeit. Ein Verlinkung zur Übersicht, in welchen Städten und Gemeinden die Brunnen installiert werden sollen, findet sich unter weiteren Informationen. 
 
Die Abgabe von Trinkwasser erfolgt kostenfrei. Die Kampagne soll über die EURO 2024 hinaus Städte und Gemeinden dazu animieren, die Verfügbarkeit von Trinkwasser und Trinkbrunnen in ihre Hitzeaktionspläne aufzunehmen. Denn das Aufstellen von Trinkbrunnen an öffentlichen Plätzen gehört zu den zu den Basisbausteinen einer guten Hitzevorsorge und dient der Daseinsvorsorge. Die Bevölkerung soll für Trinkbrunnen begeistert und für das wichtige Thema der Trinkwasserverfügbarkeit sensibilisiert werden.
Um vorhandene Erfahrungen zu teilen und für Maßnahmen der Klimaanpassung zu werben, richtet das BMUV vom 16. bis 20. September auch dieses Jahr wieder die „Woche der Klimaanpassung“ aus. Unter den mehr als 300 angemeldeten Veranstaltungen aus allen Bundesländern, berichten mehrere Kommunen auch über ihre Erfahrungen mit klimaresilienter Trinkwasserversorgung und Hitzeschutz.
 


19.09.2024

| Pressemitteilung Nr. 121/24

| Woche der Klimaanpassung



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BMUV: BMUV fördert innovative Rohstoffrückgewinnung aus schadstoffhaltigem Straßenaufbruch


Die durch das Umweltinnovationsprogramm geförderte Pilotanlage in Goslar/Bad Harzburg (Niedersachsen) erzeugt hochwertiges und schadstofffreies Material für die Wiederverwendung in der Bauindustrie.

Pilotanlage in Niedersachsen erhält rund 4 Mio. Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm

Die IVH Industriepark und Verwertungszentrum Harz GmbH plant in Goslar / Bad Harzburg (Niedersachsen) die erstmalige Errichtung einer innovativen Anlage im großtechnischen Maßstab zur Behandlung von schadstoffhaltigem Straßenaufbruch, bei der besonders schädliche Stoffe vollständig entfernt werden. Ein hochwertiges und schadstofffreies Material für die Wiederverwendung in der Bauindustrie wird erzeugt. Das Pilotprojekt wird mit rund 4 Mio. Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm des Bundesumweltministeriums gefördert.

Die IVH Industriepark und Verwertungszentrum Harz GmbH mit Sitz in Hildesheim (Niedersachsen) plant durch die Umsetzung des Projektes RiA – Rohstoffrückgewinnung durch innovative Asphaltaufbereitung nach dem NaRePAK-Verfahren an seinem Standort Goslar / Bad Harzburg die Errichtung einer in Deutschland erstmaligen großtechnischen Anlage zur thermischen Behandlung von teerhaltigem Straßenaufbruch.
NaRePAK steht für Nachhaltiges Recycling von polyzyklischen aromatische Kohlenwasserstoffen und ist ein patentiertes thermisches Recyclingverfahren mittels Drehrohrtechnik.

In Deutschland wird bislang teerhaltiger Straßenaufbruch auf Deponien gelagert oder zur Aufbereitung ins Ausland transportiert. Mit der Pilotanlage können erstmals bis zu 135.000 Tonnen teerhaltiger Straßenaufbruch pro Jahr so aufbereitet werden, dass die darin enthaltenen teerstämmigen, besonders schädlichen Schadstoffe bei Temperaturen zwischen 550 und 630 Grad Celsius in Verbindung mit der thermischen Abgasreinigung bei 850°C vollständig entfernt und zerstört werden.

Durch das schonende Verfahren kann das verbleibende Gesteinsmaterial nahezu vollständig hochwertig verwertet und für die Wiederverwendung in der Bauindustrie eingesetzt werden (z.B. Asphalt- und Betonindustrie). Kennzeichnend für das RiA Verfahren ist der kontinuierliche Betrieb, die Verwendung von Komponenten, die dem Stand der Technik entsprechen, eine wahrscheinlich gute Skalierbarkeit und der Qualitätserhalt des Gesteins. Die im Prozess entstehende Abwärme wird u. a. zur Erzeugung von ca. 300 kW/h an elektrischer Energie genutzt.

Mit dem Umweltinnovationsprogramm wird die erstmalige, großtechnische Anwendung einer innovativen Technologie zur Aufbereitung von schadstoffhaltigem Straßenaufbruch gefördert. Damit ein Vorhaben aus dem Umweltinnovationsprogramm gefördert werden kann, muss es über den Stand der Technik hinausgehen und sollte Demonstrationscharakter haben.


19.09.2024

| Pressemitteilung Nr. 122/24

| Förderung



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BMUV: Sofortmaßnahme erhöht Nachfrage bei klimaneutralen Kraftstoffen und stärkt den Klimaschutz


Zur Erfüllung der Treibhausgasminderungsquote darf die Mineralölindustrie in den kommenden zwei Jahren nur noch CO2-Minderungen aus erneuerbaren Kraftstoffen und Strom verwenden, die auch im selben Jahr erzielt wurden.

Bundesumweltministerium legt Novelle der 38. Bundesimmissionsschutzverordnung vor

Zur Erfüllung der Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) darf die Mineralölindustrie in den kommenden zwei Jahren nur noch CO2-Minderungen aus erneuerbaren Kraftstoffen und Strom verwenden, die auch im selben Jahr erzielt wurden. So sieht es der Entwurf für eine Änderung der 38. BImSchV vor, den das Bundesumweltministerium (BMUV) heute in die Länder- und Verbändeanhörung gegeben hat. Grundsätzlich ist es möglich, Übererfüllungen der THG-Quote aus der Vergangenheit anzusparen und später anrechnen zu lassen. Diese Option will der Verordnungsgeber für die Jahre 2025 und 2026 aussetzen. Mit dieser Sofortmaßnahme sichert das BMUV den Zielpfad für CO2-Minderungen im Kraftstoffbereich ab und stärkt die Nachfrage nach klimaneutralen Alternativen zu fossilen Kraftstoffen.

Mit der THG-Quote werden Mineralölhersteller dazu verpflichtet, den CO2-Ausstoß ihrer Kraftstoffe zu reduzieren. Aktuell liegt die Quote bei 9,35 Prozent, sie steigt stufenweise auf 25 Prozent im Jahr 2030. Als Erfüllungsoptionen für die THG-Quote stehen Herstellern beispielsweise nachhaltige Biokraftstoffe aus Rest- und Abfallstoffen oder erneuerbare synthetische Kraftstoffe wie zum Beispiel E-Fuels zur Verfügung. Auch der Einsatz von Strom in Elektrofahrzeugen oder grüner Wasserstoff in den Raffinerien verbessert die CO2-Bilanz des Kraftstoffanbieters und ist daher auf die Verpflichtung anrechenbar.

In der Vergangenheit haben die Kraftstoffanbieter die THG-Quote häufig übererfüllt. Das heißt, sie haben in einem Jahr höhere CO2–Minderungen geltend gemacht als vom Gesetz vorgeschrieben. Diese Übererfüllungen konnten dann auf die Verpflichtung im Folgejahr angerechnet werden. Wenngleich diese flexible Handhabung der Anrechnung eine wirtschaftlich sinnvolle Regelung für Marktteilnehmende ist, wurden in den vergangenen Jahren sehr große Mengen an Übererfüllungen angehäuft. Allein im Verpflichtungsjahr 2022 betrug die Menge an Übererfüllungen rund 3,4 Millionen Tonnen CO2 und überstieg damit die Minderungsverpflichtung von 14 Millionen Tonnen um rund 24 Prozent.

Allerdings widersprechen diese Übererfüllungen dem grundlegenden Gedanken der EU-Vorgaben, die Ziele über die Menge der jährlich eingesetzten erneuerbaren Energie im Verkehr zu erfüllen. Wenn Quotenverpflichtete im nächsten Jahr in hohem Maße die ungewöhnlich große Menge an Übererfüllungen aus den Vorjahren nutzen, führt dies zwar zum Erreichen der national geltenden THG-Quote. Jedoch könnten tatsächlich deutlich weniger nachhaltige Biokraftstoffe oder Strom eingesetzt und dadurch CO2-Emissionen eingespart werden als der vom Bundesimmissionsschutzgesetz festgelegte Zielpfad vorschreibt. Folglich droht Deutschland ein deutliches Abweichen von den EU-Vorgaben für den Klimaschutz im Kraftstoffbereich.

Zugleich stellt der daraus resultierende Nachfragerückgang für Produzenten nachhaltiger Biokraftstoffe, Erzeugern von grünem Wasserstoff und Ladepunktebetreibern für die Elektromobilität, die auf einen stetigen jährlichen Absatz angewiesen sind, ein wirtschaftliches Problem dar.

Vor diesem Hintergrund bringt das BMUV eine Sofortmaßnahme auf den Weg, die die Nachfrage nach klimaneutralen Kraftstoffen und Strom auf das von der THG-Quote vorgesehene Niveau heben soll. Entsprechend dem heute vorgelegten Entwurf wird die Übertragung von Übererfüllungen für zwei Jahre ausgesetzt. Somit können die Unternehmen in den Jahren 2025 und 2026 zur Erfüllung ihrer Verpflichtung ausschließlich CO2-Minderungen aus Erfüllungsoptionen nutzen, die in diesen Jahren eingesetzt wurden. Die CO2-Minderungen aus den Vorjahren verfallen dabei nicht, sondern können ab 2027 wieder zur Anrechnung gebracht werden. Auf diese Weise werden die jährliche Treibhausgasminderung bei Kraftstoffen auf den vom Bundes-Immissionsschutzgesetz festgelegten Zielpfad geführt und Investitionsanreize geschaffen, damit die Ziele im Jahr 2030 erreicht werden. Ebenso verbessert die gestiegene Nachfrage die Situation der Marktteilnehmer.

Im Anschluss an die Länder- und Verbändeanhörung ist nach erfolgreicher Abstimmung innerhalb der Bundesregierung nur noch ein Beschluss im Bundeskabinett erforderlich.

Im nächsten Schritt will das Bundesumweltministerium noch bis Ende des Jahres seine Entwürfe zur Umsetzung der novellierten Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED III) vorlegen. Damit soll die THG-Quote auch langfristig als Anreizinstrument fortentwickelt werden.


20.09.2024

| Pressemitteilung Nr. 124/24

| Verkehr



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BMUV: Bundespreis „Blauer Kompass“: Auszeichnung für herausragende Projekte zur Vorsorge und Klimaanpassung


Die mit je 25.000 Euro dotierten Preise des Bundespreises „Blauer Kompass“ 2024 gehen an fünf herausragende Klimaanpassungsprojekte in den Bereichen Starkregenvorsorge, Katastrophenschutz, Hitze-Resilienz sowie Hochwasserschutz.

Projekte aus Baden-Württemberg, Brandenburg, Niedersachen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz erhalten den „Blauen Kompass“ 2024

Die Preisträgerinnen und Preisträger des Bundespreises „Blauer Kompass“ 2024 stehen fest. Mit über 300 Bewerbungen gab es erneut einen Teilnahmerekord am bundesweiten Wettbewerb um die höchste staatliche Auszeichnung zur Vorsorge und Anpassung an die Folgen der Klimakrise. Umweltstaatssekretär Stefan Tidow (in Vertretung von Bundesumweltministerin Steffi Lemke) und Fachbereichsleiterin Bettina Rechenberg (in Vertretung des Präsidenten des Umweltbundesamtes Dirk Messner) haben im Rahmen der „Woche der Klimaanpassung“ in Berlin die besten Projekte ausgezeichnet. Die mit je 25.000 Euro dotierten Preise gehen an fünf herausragende Klimaanpassungsprojekte in den Bereichen Starkregenvorsorge, Katastrophenschutz, Hitze-Resilienz sowie Hochwasserschutz. Die Auswahl traf eine hochrangig besetzte Jury. Außerdem wurde per Online-Voting ein Community-Preis vergeben.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Die Folgen der Klimakrise spüren wir auch in Deutschland immer direkter und immer häufiger. Deshalb haben wir in dieser Legislaturperiode mit dem Bundes-Klimaanpassungsgesetz erstmals einen verbindlichen Rahmen für die Vorsorge von Bund, Ländern und Kommunen geschaffen und erarbeiten eine Klimaanpassungsstrategie mit messbaren Zielen. Die Auszeichnungen zum Bundespreis ‚Blauer Kompass‘ machen dabei deutlich: wirksame Vorsorge gelingt nur im Schulterschluss aller Akteure. Sie zeigen eindrucksvoll, wie vor Ort mit Engagement, Austausch und Vernetzung aus klugen Ideen praktische Lösungen werden.“

UBA-Präsident Dirk Messner: „Die Hochwasserereignisse in Süddeutschland und im Saarland, sowie die Temperaturrekorde in diesem Jahr verdeutlichen erneut: Wir müssen bei der Anpassung an die Folgen der Klimakrise sofort und konsequent handeln. Die Preisträger des Bundespreises ‚Blauer Kompass‘ zeigen in vorbildlicher Art und Weise wie eine solche Vorsorge gelingen kann. Die ausgezeichneten Projekte inspirieren zum Nachahmen und leisten einen wichtigen Beitrag für ein klimaresilientes Deutschland.“

Der bundesweite Wettbewerb „Blauer Kompass“ fand 2024 bereits zum fünften Mal statt. Sein Ziel ist es, innovative, wirksame und nachhaltige Lösungen für die Vorsorge und die Anpassung an die Folgen der globalen Klimakrise, wie Hitze, ⁠Dürre⁠, ⁠Starkregen und Hochwasser⁠, zu präsentieren. Die Preisverleihung ist der Höhepunkt der bundesweiten „Woche der Klimaanpassung“, mit der das Bundesumweltministerium und des Zentrum KlimaAnpassung (ZKA) unter dem Motto „Gemeinsam für Klimaanpassung“ mit Veranstaltungen in ganz Deutschland die Vielfalt und das große Engagement für die Klimaanpassung in Deutschland präsentieren.

Die über 300 Einreichungen für den „Blauen Kompass“ wurden mit Unterstützung des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und des Wettbewerbsbüros co2online anhand der sechs Kriterien guter Praxis der Anpassung des Umweltbundesamtes bewertet. Eine hochrangige Jury bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der kommunalen Spitzenverbände sowie aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Forschung, Ehrenamt und Klimakommunikation wählte im Juni aus 20 nominierten Projekten vier Preisträger aus. Die Preise wurden in den Kategorien „Kommunen“, „private und kommunale Unternehmen“, „Forschungs- und Bildungseinrichtungen“ sowie „Vereine, Verbände und Stiftungen“ verliehen. Zusätzlich wurde öffentlich über einen Community-Preis abgestimmt, bei dem fast 18.000 Stimmen abgegeben wurden.

Neben einem Preisgeld in Höhe von jeweils 25.000 Euro erhalten die Preisträgerprojekte auch Unterstützung bei ihrer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Unter anderem wurde dafür zu jedem ausgezeichneten Projekt ein Kurzfilm erstellt.

Gö goes green: Informieren, beraten, fördern – Starkregenvorsorge Göttingen (Niedersachsen)

Im Rahmen des Projektes „Gö goes green – Starkregenvorsorge Göttingen“ der Stadt Göttingen und der Göttinger Entsorgungsbetriebe wurde ein umfangreiches, kostenloses Angebot zur Starkregenvorsorge erarbeitet. Eine interaktive Karte visualisiert das Überflutungsrisiko im Stadtgebiet und sensibilisiert Bürgerinnen und Bürger für das Thema Starkregen. Außerdem können Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer über eine kostenlose Grundstücksauskunft Details zu ihrem Gebäude erhalten. So kann unter anderem eine kostenlose Vor-Ort-Beratung in Anspruch genommen werden. Darüber hinaus unterstützt die Stadt Göttingen die Bürgerinnen und Bürger finanziell bei der Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen. Dafür werden 60 Prozent der förderfähigen Kosten für Maßnahmen zum Objektschutz (zum Beispiel druckdichte Türen, Anschaffung von Zisternen) mit dem „KlimaFonds Göttingen“ gefördert.

Innovationsplattform für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben – Einsatzkräfte entwickeln Lösungen für Katastrophenfolgen (Rheinland-Pfalz)

Die inventied GmbH aus Rockenhausen entwickelt eine digitale „Innovationsplattform für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben“. Diese Plattform dient als erste Anlaufstelle für Einsatzkräfte, beispielsweise des Technischen Hilfswerks oder der Feuerwehr, die innovative Ideen zur effizienteren Bewältigung von Katastrophenfolgen haben. Die besten eingereichten Ideen werden gemeinsam mit den Einsatzkräften zu marktreifen Produkten weiterentwickelt. Um einen Anreiz für die Teilnahme am Innovationsprozess zu geben, werden die Ideengeberinnen und Ideengeber am Gewinn der verkauften Produkte beteiligt.

HydroSKIN – Gebäudefassadenelemente gegen Hochwasser und Hitze (Baden-Württemberg)

Hohe Temperaturen und starke Niederschläge belasten Städte in besonderem Maße, da versiegelte Flächen das thermische und hydrologische Gleichgewicht beeinträchtigen. Hier setzt das Projekt „HydroSKIN“ der Universität Stuttgart an: Leichte Fassadenelemente aus Textilien und Membranen nehmen Regenwasser auf und reduzieren das Hochwasserrisiko, indem sie die Kanalisation entlasten. An heißen Tagen kühlen sie durch Verdunstung des zurückgeführten (Regen-)Wassers sowohl das Gebäude als auch den Stadtraum und tragen zur Hitze-Resilienz bei. Die individuell konfigurierbare Textilhülle lässt sich leicht an Neubauten und Bestands-Gebäuden nachrüsten und leistet einen innovativen Beitrag für den Maßnahmenkatalog einer Schwammstadt.

Hitzehelferinnen und Hitzehelfer im Wohnquartier: Schulung und Installation von Hitzehelferinnen und Hitzehelfern im Wohnquartier (Brandenburg)

Mit dem Projekt „Hitzehelferinnen und Hitzehelfer im Wohnquartier“ des Vereins BÄR meets ADLER e. V. – Verein für ein gutes Morgen in Berlin und Brandenburg wird in zwei ausgewählten Stadtteilen der Stadt Brandenburg an der Havel ein wohnquartierbezogenes Netzwerk an Hitzehelferinnen und Hitzehelfer aufgebaut. Ziel ist es, ältere Menschen vor den gesundheitlichen Risiken extremer Hitze zu schützen und ihre Lebensqualität zu erhalten. Dafür werden Kontaktpersonen der Seniorinnen und Senioren im Quartier (zum Beispiel Apotheken) und im sozialen Umfeld (zum Beispiel Familienangehörige) gewonnen, sensibilisiert und gegebenenfalls geschult. Gemeinsam mit Praxispartnerinnen und -partnern und sozialen Akteuren können sie als Hitze-Helfende agieren. Hierdurch wird die Solidarität im Quartier gefördert, die Lebensqualität der Seniorinnen und Senioren verbessert und zudem werden die Gesundheits- und Sozialversorgungseinrichtungen entlastet.

Mit IoT zu einer klimafesten Stadt – Schülerinnen und Schüler messen Hitzebelastung in Dormagen (Nordrhein-Westfalen)

Im Projekt „Mit IoT zu einer klimafesten Stadt“ nutzen Schülerinnen und Schüler des Leibniz-Gymnasiums in Dormagen das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT), um Orte mit besonderer Hitzebelastung im städtischen Bereich zu identifizieren. Dazu haben sie Temperatur- und Feuchtesensoren entwickelt, gebaut und programmiert, um vor Ort den Handlungsbedarf zu ermitteln und zur Entwicklung von Hitzeschutzmaßnahmen beizutragen. Die Rohdaten werden in Echtzeit grafisch ausgewertet und der Stadt Dormagen sowie den Bürgerinnen und Bürgern kostenlos zur Verfügung gestellt.


19.09.2024

| Pressemitteilung Nr. 123/24

| Klimaanpassung

Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Umweltbundesamt



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Hochwasser in Europa: Vorsichtiges Aufatmen an der Elbe


Stand: 19.09.2024 19:23 Uhr

Die Pegelstände an der Elbe in Sachsen gehen langsam zurück. Derweil laufen in Hochwassergebieten der Nachbarländer die Aufräumarbeiten. Auch von der EU soll es Geld zur Unterstützung geben.

Der Hochwasserscheitel der Elbe ist nach Angaben des Landeshochwasserzentrums am sächsischen Flussabschnitt angekommen. Am ersten Pegel Schöna an der Grenze zu Tschechien lag der Wert am Nachmittag bei etwa 6,50 Metern – mit langsam fallender Tendenz. Normal sind dort 1,58 Meter. Auch in Dresden sinkt der Pegelstand Zentimeter für Zentimeter. Die Hydrologen rechnen damit, dass er nach Mitternacht unter die Sechs-Meter-Marke fällt – also unter den Wert für die zweithöchste Alarmstufe. Am Nachmittag waren es 6,07 Meter, der Normalwert für Dresden liegt bei 1,42 Meter. 

Noch ist das Hochwasser hierzulande nicht überstanden. In Brandenburg ist ab kommender Woche bis zur Wochenmitte mit einer ernsteren Hochwasserlage an der Oder zu rechnen. Die Stadt Frankfurt (Oder) hat Schutzwände an der Uferpromenade aufgebaut. Auch Sandsäcke liegen bereit. Wachdienste für die Deiche sind organisiert – sie gehen die Schutzanlagen ab, wenn sich die Lage verschärft.

In Bayern gab es bereits am Mittwoch Entwarnung.

Von der Leyen verspricht Unterstützung aus EU-Geldern

In den meisten vom Hochwasser betroffenen Regionen in Mittel- und Südosteuropa läuft das große Aufräumen: Schutt und Schlamm werden von den Straßen geschoben oder aus Häusern entfernt. Andere retten, was noch zu retten ist. Auch das Militär ist im Einsatz. Noch ist das Ausmaß der Schäden unklar.

Bei einem Besuch im schwer von den Fluten betroffenen Breslau versprach EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen für die von Unwettern betroffene Regionen auch Hilfe aus EU-Geldern. „Auf den ersten Blick sind zehn Milliarden Euro aus dem Kohäsionsfonds für die betroffenen Länder mobilisierbar. Das ist jetzt eine Notfallreaktion“, sagte von der Leyen. Es sei herzzerreißend, die Verwüstung und Zerstörung zu sehen.   

Tusk dankt von der Leyen für schnelle Hilfe

Sie traf in Polen unter anderem den polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk, den tschechischen Regierungschef Petr Fiala, seinen slowakischen Amtskollegen Robert Fico und den österreichischen Bundeskanzler Karl Nehammer.

Tusk dankte von der Leyen für die schnelle und unbürokratische Hilfe. „Wir haben genau 45 Minuten gebraucht, um uns auf unsere Erwartungen zu einigen und zufriedenstellende Erklärungen von der EU-Kommission zu bekommen.“ Jetzt sei jeder der Regierungschefs für die Wiederaufbaupläne in seinem Land nach den Überschwemmungen verantwortlich.

Plünderungen in Tschechien

In Tschechien erreichte die Elbe in Usti (Aussig) unweit der Grenze zu Sachsen ihren Höchststand bei knapp über 6,80 Metern – normal sind rund zwei Meter. Die Schutzwände hielten den Wassermassen stand. In den Katastrophengebieten im Osten des Landes halfen Feuerwehrleute, Soldaten und Häftlinge bei den Aufräumarbeiten.

Die Beseitigung der Schäden könnte nach Einschätzung von Tschechiens Präsident Petr Pavel Jahre dauern. Eine wichtige Staatsstraße wurde wegen Unterspülung selbst für die Rettungskräfte gesperrt. Die Polizei sprach von weiteren Fällen von Plünderungen.

Keine Entwarnung in Polen

In Polen hat die Hochwasserwelle in der Nacht die niederschlesische Stadt Breslau erreicht. Der Wasserstand betrage 6,38 Meter, sagte Bürgermeister Jacek Sutryk dem Sender TVN24. Ein Pegelstand von 6,30 bis 6,40 Meter werde sich länger halten. Normal ist ein Wasserstand von etwas mehr als drei Metern. Die jetzige Flutwelle ist deutlich niedriger als beim Oderhochwasser 1997, als der Wasserstand 7,24 Meter erreichte.

Regierungschef Tusk warnte bei einer Sitzung des Krisenstabs davor, die Situation zu unterschätzen. „Es ist zu früh, um den Sieg über das Hochwasser bei Breslau zu verkünden.“ Man müsse die Lage weiter im Auge behalten. Das Hochwasser bei Breslau könnte laut Prognosen bis Montag anhalten – die Hoffnung ist, dass die Deiche halten.

Deutschland bot Polen einen Hilfseinsatz von Soldaten in den Hochwassergebieten an. Details dazu seien aber noch nicht vereinbart, teilte das Verteidigungsministerium mit.

Österreich rechnet mit jahrelangen Reparaturen

In Österreich wird die Reparatur der Schäden nach dem Hochwasser wohl sehr lange Zeit in Anspruch nehmen. Die Ministerpräsidentin des besonders betroffenen Bundeslands Niederösterreich, Johanna Mikl-Leitner, geht inzwischen davon aus, dass der Wiederaufbau der zerstörten Regionen „nicht Tage, Wochen oder Monate, sondern Jahre dauern“ werde.

Inzwischen entspannt sich die Situation weiter, allerorts gehen die Pegelstände zurück. Rund 300 Gebäude können im besonders betroffenen Niederösterreich weiter nicht betreten werden. Die Zahl lag vor wenigen Tagen noch bei 1.400. 

Entspannung in der Slowakei

In der Slowakei entspannt sich die Hochwassersituation im Westen des Landes um die Hauptstadt Bratislava, während der Pegel der Donau weiter südöstlich noch steigt. In Komarno an der ungarischen Grenze wird die Scheitelwelle für Freitag erwartet. Dort verstärken auch Nebenflüsse aus dem Norden der Slowakei die Wassermassen der Donau.

Im Stadtzentrum von Bratislava hat die Donau am Mittwochabend ihren Höchststand mit über 9,80 Metern erreicht und fällt seitdem stetig. Am Donnerstagvormittag wurden noch 9,30 Meter gemessen. Der normale Wasserstand liegt im Durchschnitt bei drei Metern. 

Schulen in Bologna geschlossen

In Italien hatte vor allem die Region Emilia-Romagna im Norden des Landes unter heftigem Regen zu leiden. In mehreren Städten wie Ravenna, Forlì oder Castel Bolognese stand Wasser in den Straßen, weil Flüsse über die Ufer traten. Mehrere Hundert Menschen wurden aus ihren Häusern evakuiert und in Aufnahmezentren gebracht. 

Aus Sicherheitsgründen blieben in der Regionalhauptstadt Bologna und anderswo viele Schulen geschlossen. Zudem riefen die dortigen Behörden die Menschen auf, besser zu Hause zu bleiben. In der Lagunenstadt Venedig wurde erstmals nach den Sommerferien das System „Mose“ aus stählernen Barrieren zum Schutz vor Hochwasser in Betrieb genommen.



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Hochwasser in Europa: Die Lage entspannt sich nur langsam


Stand: 19.09.2024 05:49 Uhr

In vielen Hochwassergebieten haben die Aufräumarbeiten begonnen. EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen will sich heute in Polen ein Bild von der Lage machen. In Sachsen steigt das Wasser der Elbe, Brandenburg stellt sich auf Überflutungen ein.

Die Elbe steigt in Sachsen weiter leicht. Die erwarteten Scheitelpunkte hat das Wasser laut Vorhersage des Landeshochwasserzentrums noch nicht erreicht. In Dresden ist die Elbe am Mittwoch über die Marke von sechs Metern gestiegen. Dort wie auch in Schöna an der Grenze zu Tschechien wird der Hochwasserscheitel am heutigen Donnerstag erwartet.

Vorsichtige Entwarnung gibt es entlang anderer Flüsse im Osten und Süden Deutschlands. Weiter nördlich blickt dagegen Brandenburg sorgenvoll auf die Oder, die in den kommenden Tagen mehr Wasser bringen dürfte.

Vorbereitungen in Brandenburg

In Frankfurt (Oder) und weiteren Kommunen in Brandenburg wollen Hochwasser-Krisenstäbe zusammenkommen. Am Mittwoch wurde für Flussabschnitte Hochwasseralarm der Stufe 1 ausgerufen. Es sei mit einer beginnenden Überflutung von Auen und ufernahen Wiesen zu rechnen, teilte das Landesamt für Umwelt mit.

Betroffen sind die Bereiche des Oder-Ortes Ratzdorf bis Eisenhüttenstadt. Nach der Prognose des Landesamtes wird bei Ratzdorf, wo die Oder brandenburgisches Gebiet erreicht, in den kommenden Tagen die höchste Alarmstufe 4 mit einem Wasserstand von um die sechs Meter erreicht.

Vielerorts Aufräumarbeiten

In den Hochwassergebieten von Polen über Tschechien bis nach Österreich haben mittlerweile die Aufräumarbeiten begonnen, doch die Lage entspannt sich nur langsam. Die Einsatzkräfte haben an vielen Orten noch mit den Wassermassen zu kämpfen. In Polen und Tschechien unterstützen auch Soldaten. Allerdings geben die Behörden noch keine Entwarnung.

Bislang kamen in Mittel- und Osteuropa mehr als 20 Menschen ums Leben. In Breslau im Westen Polens wurde die Flutwelle erst in der Nacht zum Donnerstag erwartet. Da in die Oder zwischen Olawa und Breslau noch mehrere Nebenflüsse münden, die ebenfalls viel Wasser führen, sei nicht ausgeschlossen, dass es in der niederschlesischen Metropole zu Hochwasser kommen werde, sagte ein Experte.

Der Hochwasserschutz in Breslau wurde vorsorglich verstärkt. Beim Oderhochwasser 1997 wurde die Stadt mit 630.000 Einwohnern zu einem Drittel überschwemmt.

Von der Leyen reist nach Polen

Am Nachmittag wird EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Polen erwartet. Sie will sich einen Überblick über die Lage verschaffen. Nach Angaben der EU-Kommission erfolgt die Reise auf Einladung des polnischen Regierungschefs Donald Tusk. Zu dem Treffen werden auch der tschechische Regierungschef Petr Fiala, sein slowakischer Kollege Robert Fico und der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer erwartet.

Bei den Gesprächen dürfte es auch um die Frage von Mitteln aus Brüssel für den Wiederaufbau gehen. Noch ist das Ausmaß der Schäden unklar. Länder wie Polen haben den Betroffenen bereits Unterstützung zugesagt. Österreich will die Mittel im Katastrophenfonds von 300 Millionen Euro auf eine Milliarde Euro aufstocken. Das kündigte Kanzler Nehammer (ÖVP) an. Aus diesem Topf können Kommunen und Privatpersonen finanzielle Hilfe erhalten.

Heftiger Regen in Italien

Während der Regen aus den Überschwemmungsgebieten abgezogen ist, hat Italien mit übermäßigen Niederschlägen zu kämpfen. Nach den Prognosen der Wetterdienste wird in mehreren Regionen wie der Toskana und der Emilia-Romagna im Norden zumindest bis Freitag heftiger Regen bis hin zu Wolkenbrüchen erwartet.

In der Emilia-Romagna mit der Hauptstadt Bologna bleiben am Donnerstag viele Schulen sicherheitshalber geschlossen. Zudem riefen die dortigen Behörden die Bevölkerung auf, besser zu Hause zu bleiben.



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BMUV: Über 400 Einreichungen – Nominierte für den Bundespreis Ecodesign 2024 stehen fest


Der Bundespreis Ecodesign hat mit mehr als 400 eingereichten Projekte ein bemerkenswerten Rekord erzielt. Die Jury wählte 22 herausragende Projekte aus, die auf der begehrte Auszeichnungen hoffen können.

22 Projekte haben Chancen auf die Trophäe am 2. Dezember

In diesem Jahr hat der Bundespreis Ecodesign einen Meilenstein erreicht: Mehr als 400 innovative und nachhaltige Projekte wurden eingereicht – ein Rekord, der den hohen Stellenwert von Ecodesign unter Beweis stellt.

Aus der Rekordzahl von über 400 Einreichungen schafften es rund 150 Beiträge die Vorauswahl durch den Beirat des Bundespreise Ecodesign und das Umweltbundesamt zu bestehen. Die interdisziplinär besetzte Jury wählte 22 herausragende Projekte aus, die nun auf die begehrte Auszeichnung hoffen können. Bei der Preisverleihung am 2. Dezember wird Bundesumweltministerin Steffi Lemke die Auszeichnungen persönlich überreichen – ein Highlight, das die Bedeutung des Preises unterstreicht.

Seit 2012 zeichnet der Bundespreis Ecodesign herausragende Ideen und Lösungen im Bereich ökologischen Designs aus und gilt als die höchste staatliche Auszeichnung für Design in Deutschland. Der Wettbewerb wird jährlich vom Bundesumweltministerium und dem Umweltbundesamt in Kooperation mit dem Internationalen Design Zentrum Berlin ausgelobt.

Dr. Bettina Hoffmann MdB, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium (BMUV) und Jurymitglied: „Die Rekordzahl an Einreichungen zeigt, dass nachhaltiges Design längst ein wesentlicher Bestandteil in der Gestaltung von Produkten und Dienstleistungen ist. Der Bundespreis Ecodesign war ein Vorreiter dieser Entwicklung und ist stetig bis in den Mainstream vorgedrungen. Er begleitet die Transformation von Konsum und Produktion in Richtung einer Kreislaufwirtschaft.“

Dr. Bettina Rechenberg, Leiterin des Fachbereichs III „Nachhaltige Produkte und Produktion, Kreislaufwirtschaft“ im Umweltbundesamt (UBA) und Jurymitglied: „Der Bundespreis Ecodesign besteht nun seit 13 Jahren und ich bin jedes Jahr aufs Neue begeistert und inspiriert über die Vielfalt und Breite an Designansätzen für eine nachhaltige Zukunft.“

Alle zur Jurysitzung zugelassenen Projekte werden in einer Ausstellung im Metropolenhaus Berlin zu sehen sein. Die Vernissage findet am 19. September um 18 Uhr statt. Vom 20. bis 24. September ist die Ausstellung täglich von 12 bis 16 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich. Weitere Details und eine Online-Galerie mit allen Nominierten sind auf der Webseite des Bundespreises Ecodesign zu finden.

Die nominierten Projekte im Einzelnen:

  • Break-up Lab | Sophia Reißenweber (Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle)
  • Entopolis – Ein Serious Game | Anne Carolin Klosson (ecosign / Akademie für Gestaltung, Köln)
  • Soft Spot | Franziska Baumgartner (Akademie der Bildenden Künste München)
  • Stadtgold: Gepresste Lehmsteine | Micha Kretschmann & Christian Gäth (Technische Universität Berlin)
  • Wasserwald | Lea Bernhard (Hochschule für Gestaltung Offenbach)

  • CareGo Case für Diabetiker*innen | Sanofi-aventis Deutschland GmbH (Firmensitz: Frankfurt), aroma:id (Offenbach)
  • Enzymatisches Textil-Recycling | Re-Fresh Global (Firmensitz: Berlin)
  • Garagenaufstockungen | Falk Schneemann Architektur (Firmensitz: Karlsruhe)
  • Globetrotter RE:THINK Store | Globetrotter Ausrüstung GmbH (Firmensitz: Hamburg), dan pearlman Markenarchitektur GmbH (Firmensitz: Berlin)
  • ONOX | Raumideen GmbH & Co KG (Firmensitz: Isny im Allgäu)
  • Visionäre Materialien | BMW Group und BMW Group Designworks (Firmensitz: München)

  • Rezip Zipper Repair Station | CISUTAC, PCH Innovations (Firmensitz: Berlin)
  • SPOT | Packaging Cockpit GmbH (Firmensitz: Wien), PreZero Dual GmbH (Firmensitz: Neckarsulm)
  • Tork PaperCircle® | Essity Professional Hygiene Germany GmbH (Firmensitz: Mannheim) 

  • Bugholzstuhl 214 | Thonet GmbH (Firmensitz: Frankenberg)
  • Die Wende bei Wänden | STRAMEN.TEC GmbH (Firmensitz: Berlin)
  • HANSA APZ 1003 Serie | HANSA – Maschinenbau Vertriebs- und Fertigungs GmbH (Firmensitz: Selsingen), Lumod GmbH (Firmensitz: München)
  • Kynd Hair – pflanzliches Kunsthaar | Kynd Hair GmbH (Firmensitz: Berlin)
  • Pigmentura by CHT | CHT Germany GmbH (Firmensitz: Tübingen)
  • R-Beton mit 100% Natursteinersatz | Büscher Unternehmensgrupppe (Firmensitz: Heek), Büscher Containerdienst- und Toilettenmietservice GmbH & Co. KG (Firmensitz: Heek)
  • Schwalbe Green Marathon | Schwalbe – Ralf Bohle GmbH (Firmensitz: Reichshof)
  • Sleep til InfinnaTM | ARMEDANGELS – Social Fashion Company GmbH (Firmensitz: Aurach)

  • Werner Aisslinger (Produktdesigner)
  • Ina Budde (Mitbegründerin und Geschäftsführerin von circular.fashion)
  • Matthias Held (Produktdesigner, Professor an der HfG Schwäbisch Gmünd)
  • Dr. Claudia Perren (Architektin, Direktorin der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel)
  • Siddharth Prakash (Leiter der Gruppe Zirkuläres Wirtschaften und Globale Wertschöpfungsketten im Bereich Produkte- und Stoffströme am Öko-Institut in Freiburg)
  • Paula Raché (Kommunikationsdesignerin und arbeitet mit Material Stories an Ausstellungen, Publikationen und interdisziplinären Workshops)
  • Bettina Rechenberg (Leiterin des Fachbereichs III „Nachhaltige Produkte und Produktion, Kreislaufwirtschaft“ im UBA)
  • Ingo Strube (Referat TI3 „Nachhaltiger Konsum, Produktbezogener Umweltschutz“ im BMUV) in Vertretung von Dr. Bettina Hoffmann MdB (Parlamentarische Staatssekretärin im BMUV)
  • Michael Volkmer (Gründer der Kreativ-Agentur Scholz & Volkmer)


18.09.2024

| Pressemitteilung Nr. 120/24

| Konsum und Produkte

Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Umweltbundesamt (UBA) und dem Internationalen Design Zentrums Berlin (IDZ)



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EU-Parlament debattiert über Konsequenzen aus Überschwemmungen


Stand: 18.09.2024 13:32 Uhr

Die Überschwemmungen in mehreren Ländern beschäftigen auch das EU-Parlament. Es geht um schnelle Hilfe, aber auch um Ursachenbekämpfung. Denn Extremwetterereignisse werden nach Einschätzung mancher Politiker gerade zur Norm.

In Mittel- und Osteuropa haben nach den Überschwemmungen die Aufräumarbeiten begonnen – die Pegelstände mancher Flüsse steigen weiter. In Straßburg appellieren EU-Abgeordnete, den Betroffenen schnell zu helfen und darüber die eigentlichen Ursachen der Katastrophe nicht zu vergessen.  

Der EU-Kommissar für Krisenmanagement, Janez Lenarcic, betont: „Diese extremen Wetterereignisse, die früher nur einmal im Leben auftraten, geschehen jetzt fast jährlich. Die Realität des Klimawandels ist in den Alltag der Europäer eingezogen. Diese Tragödie ist keine Anomalie, das wird künftig zur Norm“, sagt der Kommissar. Umso wichtiger sei es, sich auf Krisen vorzubereiten und bei ihrem Eintreffen schnell zu reagieren.

Überschwemmungen hier, Brände da

Von den Folgen der Überschwemmungen in Zentral- und Osteuropa sind laut Lenarcic fast zwei Millionen Menschen betroffen, während in Portugal Tausende Hektar Wald brennen. Nach Darstellung des Kommissars wird die EU der Herausforderung gerecht. Ab dem 9. September habe Brüssel die Lage genau beobachtet und aus dem Notfall-Koordinationszentrum regelmäßig Updates an betroffene Mitgliedsstaaten geschickt.

So wurden mit Hilfe des satellitengestützten Überwachungssystems Copernicus  über 100 Frühwarnungen an die dortigen Behörden ausgegeben. Im Rahmen des EU-Zivilschutzmechanismus wurden Personal und Ausrüstung angeboten. Bisher kam eine Anforderung aus Tschechien. Später können Mitgliedsstaaten nach Lenarcics Worten Geld aus dem EU-Solidaritätsfonds bekommen.

Lenarcic: Mehr Geld für Schutzmechanismus

Dabei muss sich die EU nach Ansicht des Kommissars schon auf die nächste Katastrophe vorbereiten: „Europa ist der Kontinent, der sich weltweit am schnellsten erwärmt, und daher besonders anfällig ist für extreme Wetterereignisse wie die, über die wir heute sprechen.“ Lenarcic verlangt deshalb, genügend Geld für den EU-Katastrophenschutzmechanismus bereitzustellen und die EU besser auf Krisen vorzubereiten: Dämme, Rückhaltebecken, Renaturierung. Das zahlt sich nach Darstellung des Kommissars aus: Nichtstun sei weitaus teurer als handeln.

Nach Darstellung der Grünen-Fraktionschefin Terry Reintke beliefen sich die wirtschaftlichen Schäden durch Extremwetterereignisse in der EU in den vergangenen 40 Jahren auf 650 Milliarden Euro. „Dies ist auch ein weiterer Weckruf für uns. Der Klimawandel betrifft uns alle und er betrifft uns nicht in einer fernen Zukunft, sondern jetzt.“ Die Folgen solcher Katastrophen könne kein EU-Mitgliedsstaat alleine bewältigen, betont Reintke. Sie fordert, zum Green Deal zu stehen, also zu Europas Plan, bis zur Mitte des Jahrhunderts unter dem Strich keine klimaschädlichen Treibhausgase mehr auszustoßen.

„Es gibt kein Zurück mehr beim Klimaschutz“

Ähnlich äußert sich die Fraktionsvorsitzende der Liberalen, Valerie Hayer. „Der Kampf gegen den Klimawandel ist für uns die vorrangige Herausforderung. Diese Extremwetterereignisse bestätigen eines: Es gibt kein Zurück mehr in unseren Anstrengungen beim Klimaschutz.“ Der angekündigte EU-Plan zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels dürfe keine leere Hülle sein, verlangt Hayer. Man müsse gefährdete Infrastruktur und bedrohte Regionen ausmachen, um dort gezielt zu investieren.

Die Gruppen am rechten Rand des Parlaments sehen Europas Klimaschutzbemühungen grundsätzlich kritisch. Sie werfen den proeuropäischen Fraktionen Panikmache vor und bemängeln, die EU habe in der aktuellen Krise zu spät reagiert.



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Wetter Deutschland: Wolken, Temperaturen, Wind und Aussichten


Stand: 18.09.2024 19:29 Uhr

Am Donnerstag gibts nach Auflösung von Hochnebel- und Nebelfeldern einen überwiegend freundlichen Mix aus Sonne und Wolken. Am Nachmittag bilden sich örtlich Schauer. Es weht ein lebhafter Wind. 17 bis 26 Grad.

In der Nacht zum Donnerstag ist es vielfach sternenklar oder nur locker bewölkt. Vor allem im Norden und später auch am Alpenrand bilden sich im Verlauf regional dichtere Nebel- oder Hochnebelfelder. Aber auch in der Mitte sind zum Morgen hin örtlich Nebelfelder möglich.

Am Donnerstag lösen sich die nächtlichen Nebelfelder bald auf und dann erwartet uns ein meist freundlicher Wechsel aus viel Sonnenschein und zunächst nur lockeren Wolken. Am Nachmittag sind mitunter auch mal dichtere Wolken unterwegs, die vor allem in der Mitte und im Süden vereinzelte Schauer bringen können. Meist bleibt es aber trocken.

Temperaturen Nacht

In der Nacht auf Donnerstag sinkt die Temperatur auf 15 Grad auf Rügen und bis auf 7 Grad am Alpenrand.

Temperaturen Tag

Am Donnerstag steigt die Temperatur auf 17 Grad an den Alpen und bis auf 26 Grad am Niederrhein.

Wind

Am Donnerstag weht der Wind im Norden schwach, sonst mäßig bis frisch aus Nordosten mit starken, in höheren Lagen auch mit stürmischen Böen.

Weitere Aussichten:

Am Freitag herrscht sonniges Spätsommerwetter. Im Süden gibts anfangs Nebelfelder und später Quellwolken, dort bevorzugt über dem Bergland dann auch einzelne Schauer oder Gewitter. 19 bis 25 Grad.

Am Samstag erwartet uns weiterhin viel Sonnenschein und meist nur lockere Wolken. Im äußersten Süden bilden sich zeitweise Quellwolken und einzelne Schauer. 20 bis 25 Grad.

Am Sonntag ist es nach Auflösung von Nebelfeldern freundlich, Richtung Nordosten auch sonnig. Später entwickeln sich im Süden und Südwesten einzelne Schauer oder Gewitter. 20 bis 25 Grad.



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Hochwasser: Steigende Pegelstände – und beginnende Aufräumarbeiten


Stand: 18.09.2024 15:00 Uhr

Während für einige das schlimmste Hochwasser überstanden scheint, bereiten andere sich noch darauf vor. In Sachsen steigen die Pegelstände entlang der Elbe, Brandenburg rüstet sich für ein Hochwasser an der Oder.

In Deutschland richten sich die Blicke der Einsatzkräfte vor allem auf die Pegel der Elbe und Oder. In den Nachbarländern laufen in den Überschwemmungsgebieten unterdessen schon die ersten Aufräumarbeiten.

In Dresden hat die Elbe am Morgen die Sechs-Meter-Marke erreicht. Es gilt dort nun laut Landeshochwasserzentrum die Alarmstufe 3 (Stand: 7.45 Uhr). Die Elbwiesen der Landeshauptstadt sind überflutet.

Voraussichtlich keine Alarmstufe 4 an der Elbe

An den Elbepegeln erwarten die Hydrologen in den nächsten Tagen weiter einen leichten Anstieg, aber die Richtwerte der Alarmstufe 4 sollen an keinem sächsischen Elbepegel erreicht werden.

Mit Ausnahme der Elbe geht das Hochwasser in Sachsen stetig zurück. Die Situation in den Flüssen entspannt sich – in Spree, Lausitzer Neiße und Schwarzer Elster werden nach Angaben des Landeshochwasserzentrums rückläufige Wasserstände beobachtet. 

Die Hochwasser führende Elbe fließt an der zum Teil eingestürzten Carolabrücke entlang.

Krisenstäbe in Brandenburg bleiben alarmbereit

In Brandenburg sind Krisenstäbe weiterhin in Alarmbereitschaft. Menschen sind im Einsatz, um ihre Häuser vor möglichen Schäden infolge des drohenden Hochwassers an der Oder zu bewahren. 

Nach der Prognose des Landesamtes für Umwelt soll im kleinen Ort Ratzdorf, wo die Oder zuerst brandenburgisches Gebiet erreicht, wohl am Montag die höchste Alarmstufe 4 mit einem Wasserstand von um die sechs Meter erreicht werden. 

Ende der Hochwasserlage in Bayern

In Bayern endete die Hochwasserlage, wie die Behörden mitteilten. Nur an einzelnen Pegeln, zum Beispiel bei der Mündung der Isar in die Donau nahe dem niederbayerischen Deggendorf, seien zwischenzeitlich noch leichte Anstiege der Stände zu erwarten.

Der Deutsche Wetterdienst warnt für heute bislang nicht vor neuem Regenfällen.

Zwei Millionen Menschen betroffen

Deutlich dramatischer ist die Lage in den Hochwassergebieten in Mittel- und Osteuropa. Mehr als 20 Menschen sind in den Ländern bislang in den Fluten ums Leben gekommen. Nach Angaben von EU-Kommissar Janez Lenarcic waren zwei Millionen Menschen von den Überschwemmungen betroffen.

„In nur wenigen Tagen fiel das Drei- bis Vierfache der durchschnittlichen monatlichen Niederschlagsmenge“, sagte der für Krisenprävention zuständige Spitzenpolitiker im Europaparlament in Straßburg. Dadurch seien Flüsse wie die Donau auf ein Niveau anstiegen, das seit einem Jahrhundert nicht mehr erreicht worden sei.

Beginn der Aufräumarbeiten in Polen

In Polen begannen die Aufräumarbeiten. In der Kleinstadt Nysa, rund 80 Kilometer von Breslau (Wroclaw) entfernt, hob der Bürgermeister die Anweisung zu Evakuierungen auf.

Aus öffentlichen Gebäuden wurde das Wasser abgepumpt. Nachdem das Hochwasser der Glatzer Neiße das Kreiskrankenhaus überschwemmt hatte, eröffnete die Armee dort ein Feldlazarett. Insgesamt wurden 10.000 Soldaten in die Katastrophenregion entsandt.

Von der Leyen in Krisenzentrum erwartet

Die Gefahr weiterer Überflutungen ist noch nicht gebannt: In Breslau wird die Flutwelle der Oder für Donnerstag oder Freitag erwartet – wohl niedriger als befürchtet. Der hohe Wasserstand könne aber länger anhalten als ursprünglich prognostiziert. Dies bedeutet eine große Belastung für die Deiche, die dem Wasser standhalten müssen.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen reist morgen in ein Hochwassergebiet in Polen. Der polnische Regierungschef Donald Tusk habe die CDU-Politikerin dazu eingeladen, teilte die EU-Kommission mit. Unter anderem soll von der Leyen ein Krisenzentrum besuchen.

Breslau: Mitarbeiter und freiwillige Helfer des Breslauer Zoos schützen den Garten mit Sandsäcken vor dem Hochwasser.

Erste Berichte von Plünderungen in Tschechien

In Tschechien blickt man unweit der Grenze zu Sachsen noch mit Sorge auf die Elbe. In Usti (Aussig) sollen Barrieren und Sandsäcke das Stadtgebiet schützen. Im Osten des Landes begannen indes die Aufräumarbeiten.

Vielerorts bot sich den Helfern ein Bild der Zerstörung. Schlammmassen drangen in Geschäfte, Wohnungen und Schulen ein. Die Armee kam zum Einsatz. Abgelegene Orte im besonders stark betroffenen Altvatergebirge wurden mit Hubschraubern aus der Luft versorgt. Es gab Berichte über erste Plünderungen. 

Die Zahl der Toten stieg auf vier. In der Gemeinde Kobyle nad Vidnavkou wurde die Leiche einer 70 Jahre alten Frau entdeckt, die seit Tagen als vermisst galt, wie die Polizei mitteilte. Mindestens sieben Menschen gelten in Tschechien weiter als vermisst.

18 Orte in Österreich weiterhin nicht erreichbar

In Österreich fielen die Pegelstände heute weiter. Dadurch werde „das Ausmaß der verheerenden Schäden immer sichtbarer“, sagte der stellvertretende Landeschef von Niederösterreich, Stephan Pernkopf.

In Kleinschönbichl steht das Hochwasser weiterhin in vielen Teilen des Ortes, die Feuerwehr setzt Pumpen ein, um Straßen und Felder vom Wasser zu befreien.

In dem Bundesland sind 18 Orte nach wie vor nicht zu erreichen. Einsatzkräfte sind mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Im öffentlichen Verkehr entspannt sich die Lage: Die wichtige Bahnstrecke von Wien Richtung München ist wieder eingeschränkt zu befahren, und in Wien sind die U-Bahnen wieder in Betrieb.

Die Regierung kündigte Hochwasser-Hilfsgelder von mehr als einer Milliarde Euro für Kommunen, Privatpersonen und Unternehmen an. 

Bratislava kommt glimpflich davon

In der Slowakei wandert die Scheitelwelle der Donau allmählich aus Bratislava flussabwärts. Die Hauptstadt kam glimpflich davon. Wie die Stadtverwaltung mitteilte, erreichte der Wasserstand der Donau im Zentrum mit rund 9,70 Metern schon gestern seinen Höchststand.

Die am innerstädtischen Flussufer aufgestellten mobilen Schutzwände seien für einen Pegelstand von bis zu 10,13 Metern ausgelegt und hätten das aktuelle Hochwasser daher gut überstanden, sagte ein Sprecher zur Nachrichtenagentur TASR.

Sturmtief „Boris“ bringt heftigen Regen nach Italien

Nach den Prognosen der Wetterdienste wird in weiten Teilen Italiens durch den Sturm „Boris“ zumindest bis Freitag heftiger Regen bis hin zu Wolkenbrüchen erwartet.

Bei heftigen Regenfällen in der Region Apulien im Süden des Landes kam ein Feuerwehrmann ums Leben.



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