BMUV: Bundesumweltministerium fördert erstmals Repair-Cafés und Selbsthilfewerkstätten


Ab Dezember können Initiativen, die bei Reparatur defekter Produkte helfen, Mittel aus Förderprogramm „Reparieren statt Wegwerfen“ für neue Maschinen und Werkzeuge beantragen. Es stehen mehr als drei Millionen Euro zur Verfügung.

Ab Dezember 2024 können ehrenamtliche Initiativen, die Verbraucherinnen und Verbrauchern die Reparatur defekter Produkte ermöglichen, eine eigene Förderung beantragen. Mit den Mitteln aus dem Förderprogramm „Reparieren statt Wegwerfen“ können die Einrichtungen neue Maschinen, Werkzeuge oder Ausstattung anschaffen. Das Bundesumweltministerium stärkt auf diese Weise Angebote für Verbraucherinnen und Verbraucher, die ihre Produkte reparieren wollen anstatt sie vorzeitig zu entsorgen und neu zu kaufen. Das Förderprogramm ist die erste Bundesförderung dieser Art. In der ersten Förderrunde stellt das BMUV mehr als drei Millionen Euro Fördermittel für gemeinnützige Vereine zur Verfügung. Im weiteren Verlauf sollen auch Einrichtungen gefördert werden, die nicht als Verein konstituiert sind.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Mit dem Förderprogramm ‚Reparieren statt Wegwerfen‘ wollen wir die Lebensdauer von Produkten verlängern, um Ressourcen zu sparen. Wenn Verbraucherinnen und Verbraucher ihre Elektrogeräte oder andere Produkte reparieren, dann können sie diese länger nutzen und müssen erst dann ein neues Produkt kaufen, wenn es wirklich nötig ist. Repair-Cafés und Selbsthilfewerkstätten sind eine wichtige Stütze für das Recht auf Reparatur. Und sie sind Orte der Bürgerbeteiligung, in denen Umweltschutz aktiv gelebt wird.“

Das Förderprogramm ist ein weiteres Element zur Stärkung der Reparatur und zur Schonung knapper Ressourcen. Dieses ergänzt insbesondere die auf EU-Ebene getroffenen Regelungen zum Ökodesign und zum Recht auf Reparatur. So müssen ab 20. Juni 2025 Tablets und Smartphones reparierbar sein und Anleitungen sowie bestimmte Ersatzteile zur Verfügung gestellt werden, wie z.B. Displays und Akkus. In der EU-Richtlinie zum Recht auf Reparatur erhalten die Verbraucher eine um ein Jahr längere Gewährleistungsfrist, wenn sie sich bei einem Mangel während der zweijährigen Gewährleistungsfrist für eine Reparatur entscheiden, anstatt eine neue Sache zu verlangen.

In der ersten Förderrunde des Programms können sich zunächst all jene Reparaturinitiativen bewerben, die als gemeinnützige Vereine organisiert sind. Jede gemeinnützige Reparatur-Initiative kann einmalig eine Förderung von bis zu 3.000 Euro beantragen. Die aktuelle Förderung läuft bis Anfang 2026. Im Jahr 2025 soll auch eine Förderrunde für andere Reparatur-Initiativen gestartet werden, die nicht als Vereine organisiert sind.

Gefördert werden Projekte von Reparatur-Initiativen und Selbsthilfe-Werkstätten, die Verbraucherinnen und Verbrauchern die Reparatur ihrer Geräte erleichtern: durch bessere Ausstattung (Investitionen), Information, Qualifikation, Erhalt und Fortbetrieb der Reparatur-Initiativen und Selbsthilfe-Werkstätten. Förderfähig sind vorrangig investive Maßnahmen zur Beschaffung von Geräten und Maschinen, Werkzeugen, Ausstattung, Materialien und Verbrauchsmaterialien und von vergleichbaren Gegenständen. Ergänzend sind Ausgaben für den Unterhalt von Räumlichkeiten und die Durchführung von Veranstaltungen sowie für Qualifikations- und Fortbildungsmaßnahmen für ehrenamtliche Reparateurinnen und Reparateure, Organisatorinnen und Organisatoren förderfähig.

Die anstiftung, Initiatorin und Betreiberin des Netzwerks Reparatur-Initiativen in Deutschland, erhält die Fördermittel zur Ausreichung an die gemeinnützigen Reparaturinitiativen. Die Stiftung wird in Kürze ein Förderportal freischalten, über das Reparatur-Initiativen die Unterstützung unbürokratisch elektronisch beantragen können. Die Eröffnung des Antragsverfahrens wird bekannt gemacht, sobald das Bewerbungsportal online gestellt wird. Voraussichtlich im Dezember 2024 können gemeinnützige Reparatur-Initiativen ihre Förderung über das Förderportal beantragen.


21.10.2024

| Pressemitteilung Nr. 137/24

| Ressourcen



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BMUV: KI hilft beim Waldumbau


Dr. Bettina Hoffmann besuchte das KI-Leuchtturmprojekt FutureForest in Brandenburg. Das Projekt erprobt verschiedene Verfahren der Künstlichen Intelligenz, um Daten zu erfassen und somit beim nötigen Waldumbau zu unterstützen.

Die Parlamentarische Staatssekretärin beim BMUV, Dr. Bettina Hoffmann, besuchte am 14. Oktober 2024 das KI-Leuchtturmprojekt FutureForest. Gemeinsam mit Prof. Dr. Fabian Faßnacht, Professor für Fernerkundung und Geoinformatik an der FU Berlin und Vertreterinnen und Vertretern der Forsten Brandenburgs erkundete sie ein Sensorfeld in der Nähe von Storkow in Brandenburg.

In verschiedenen Waldstücken mit Kiefern und Eichen sammelt das vom BMUV geförderte Projekt hier Daten zum Zustand des Waldes. Staatssekretärin Hoffmann erklärte dazu: „Zahlreiche Faktoren belasten die Gesundheit des deutschen Waldes. Da sind die Folgen der Klimakrise wie extreme Hitze, langanhaltende Trockenheit und deutliche Spuren des Borkenkäfers an geschwächten Bäumen, aber auch Luft- und Bodenschadstoffe. Damit der Wald auch zukünftig seine Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion erfüllen kann, muss eine nachhaltige Forstwirtschaft klimaangepasste naturnahe Wälder voranbringen. Dafür müssen Prozesse und Funktionen innerhalb des Ökosystems besser verstanden werden.“

FutureForest erprobt verschiedene Verfahren der Künstlichen Intelligenz (KI), um Daten zu erfassen und auszuwerten sowie Entscheidungsprozesse beim nötigen Waldumbau zu unterstützen. Das Ziel sind KI-gestützte Handlungsempfehlungen, an welchen Standorten welche Baumarten oder Waldtypen als so genannte „Zukunftswälder“ begründet werden können. So kann künftig ein Waldökosystem entstehen, das den Herausforderungen des Klimawandels besser gewachsen ist. Bettina Hoffmann: „Mit KI-Unterstützung gewonnene Informationen können dabei helfen, Zielkonflikte im Bereich Klima- und Umweltschutz einerseits sowie Forstwirtschaft andererseits zu lösen.“

Dazu werden Daten zur Baumartenzusammensetzung und Vitalität, Bodenbeschaffenheit, Schädlingsentwicklung sowie Klimadaten erfasst, harmonisiert und mit Hilfe der KI-Methoden analysiert. Faßnacht: „Wir nutzen KI-Verfahren, um Informationen aus langen Satellitenbildzeitserien abzuleiten um stark geschwächte und tote Waldbestände zu kartieren. Dies funktioniert relativ zuverlässig und es zeichnet sich ab, dass wir mit den KI-Verfahren auch leicht verbesserte Ergebnisse im Vergleich zu etablierten Verfahren erzielen.“

Um zu erkennen, an welchen Standorten welche Baumarten oder Baumartengruppen in der Vergangenheit Belastungen gut standgehalten haben, wird auch versucht, mittels detaillierter Messungen an einzelnen Bäumen das Satellitensignal besser zu verstehen. Baumgebundene Sensoren, sogenannte Dendrometer, erfassen den aktuellen Zustand eines Baumes auf einer sehr hochaufgelösten zeitlichen Skala. Sie messen Durchmesserschwankungen des Baumes im Bereich von weniger als einem Mikrometer – ein wichtiger Hinweis auf seine Gesundheit. Die Sensordaten werden wiederum mit aus Satellitenbildern gewonnen Spektralinformationen verknüpft.

Faßnacht: „Unsere Motivation war es, besser zu verstehen zu wollen, wie das häufig komplexe Satellitensignal zum Waldzustand, welches von verschiedensten Faktoren beeinflusst wird, mit dem aktuellen Gesundheitszustand eines Baumes zusammenhängt. Unsere Hoffnung ist, dass die zusätzlichen Informationen aus dem Sensornetzwerk es ermöglichen, das Satellitensignal besser zu verstehen und die Anteile des Signals, die mit dem Baumzustand direkt zusammenhängen besser isolieren zu können. Die KI kann nützlich sein, da die relativ komplexen Zeitserien mit herkömmlichen Algorithmen nur schwer zu analysieren sind.“ Auf diese Weise sollen die neuen Technologien die verantwortlichen Akteurinnen und Akteure dabei unterstützen, die richtigen Maßnahmen zum nachhaltigen Schutz und Umbau des Waldes zu ergreifen.

Future Forest ist ein Projekt der Förderinitiative KI-Leuchttürme, einer von vier KI-Initiative des BMUV, unter anderem koordiniert durch die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG). Das Ministerium unterstützt damit eine nachhaltige KI-Gestaltung und die Nutzung von KI für Umwelt und Klima. Das Umweltressort investiert im Rahmen der KI-Strategie der Bundesregierung 150 Millionen Euro in KI-Maßnahmen für den Umwelt- und Klimaschutz.


14.10.2024

| Meldung Digitalisierung



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BMUV: Bund und NRW starten Förderung für Unternehmen, die durch Digitalisierung Ressourcen schützen


Mit dem Programm DigiRess II werden Projekte unterstützt, die einen entscheidenden Beitrag zur ökologischen Transformation des Rheinischen Reviers leisten. Ziel ist es, durch digitale Technologien den Ressourcenschutz zu stärken.

NRW-Umweltminister Oliver Krischer und Dr. Jan-Niclas Gesenhues, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesumweltministeriums, haben in Aachen die Projekte vorgestellt, die in den kommenden Jahren mit 20 Millionen Euro von Bund und Land unterstützt werden, um einen entscheidenden Beitrag zur ökologischen Transformation des Rheinischen Reviers zu leisten. „DigiRess II“ heißt das Programm, das dazu beiträgt, Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschutz in Nordrhein-Westfalen weiter voranzutreiben.

Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr in Nordrhein-Westfalen: „Wir fördern mit diesen Projekten unternehmerisches Handeln mit Umweltwirkung. Mit den Mitteln der Digitalisierung leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Schutz von Umwelt und Klima. Das ist vorbildlich für die Transformation des Rheinischen Reviers und gleichzeitig ein wichtiger Beitrag zum europäischen Green Deal.“

Parlamentarischer Staatssekretär Jan-Niclas Gesenhues: „Ressourcenschutz, Industriepolitik und Digitalisierung müssen Hand in Hand gehen, damit Deutschland seine ehrgeizigen Ziele für Ressourcen- und Klimaschutz auch wirklich erreicht. Kleine und mittlere Unternehmen sind in Deutschland ein zentraler Faktor für den nachhaltigen Fortschritt in der Wirtschaft, gerade in Nordrhein-Westfalen. Daher unterstützen wir mit diesem Förderprogramm Projekte, die digitale Technologien und Produktionsprozesse ressourcenschonender, transparenter und zirkulär machen.“

Ziel des Förderprogramms „DigiRess II“ ist es, durch digitale Technologien den Ressourcenschutz und das zirkuläre Handeln in Unternehmen zu stärken. Diese neun Vorhaben im Rheinischen Revier wurden für eine Förderung ausgewählt, um den Strukturwandel und die Sicherung der Beschäftigung im Zuge des Braunkohleausstiegs 2030 zu unterstützen:

  • ReSensePro (AES Autonome Energiesysteme GmbH)
  • GenAI4Maintenance (oculavis GmbH)
  • DigiGlas (Vitrum Technologies GmbH, Aachen und Fraunhofer IPT)
  • DigiFoam (Dohlen & Krott Werkzeugbau GmbH und 3D-plastic Hans Kintra GmbH)
  • ReProd-USE (ModuleWorks GmbH und Fraunhofer ILT, Marx Automation GmbH)
  • OptiFuelCell 5.0 (fionec GmbH und oculavis GmbH)
  • GESP (OSPHIM GmbH, Aachen)
  • KISSSEs (iGas energy GmbH, Stolberg; dLS Zerspanungs- und Lasertechnik Meta GmbH)
  • Waterblokk 4.0 (Waterblokk GmbH; 3WIN Maschinenbau GmbH; Exapt Systemtechnik GmbH und RWTH Aachen)

Das Programm unterstützt Projekte, die den Einsatz von Materialien in der Produktion reduzieren und Emissionen verringern. Außerdem werden Vorhaben gefördert, die die Lebensdauer von Produkten und Rohstoffen verlängern, indem sie eine Kreislaufführung ermöglichen. Auch die Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle zur Umsetzung einer ressourceneffizienten und zirkulären Wertschöpfung sind möglich.

Ein Fokus der Förderung liegt auf der Digitalisierung von Produktionsprozessen. Durch den Einsatz von Sensoren, die Verschaltung von Hardware und Software und die Einbindung digitaler Prozessüberwachungen ist es möglich, die Produktionsprozesse und damit auch die Ressourceneffizienz stetig zu verbessern. Dies gilt sowohl für die Produktherstellung als auch für innovative Recyclingtechnologien.

Der zweite Förderschwerpunkt umfasst Projekte, die mit Künstlicher Intelligenz die Produktions- und Betriebsabläufe gestalten und optimieren. So soll durch den Einsatz von KI beispielsweise die vorausschauende Instandhaltung und Wartung von Maschinen und Anlagen verbessert werden. Hierzu ist es erforderlich, eine Vielzahl von Daten aus unterschiedlichen Quellen nutzbar zu machen und gemeinsam zu verarbeiten.

Ein dritter Schwerpunkt ist die Entwicklung neuer Produktionstechnologien. Dabei geht es unter anderem um die Reparatur defekter Bauteile. Mit additiven und subtraktiven Fertigungsprozessen sollen Bauteile großer Maschinenanlagen vor Ort repariert werden können.

Das Land Nordrhein-Westfalen gehört zu den innovativsten Regionen der Europäischen Union in der Kreislaufwirtschaft und hat sich zum Ziel gesetzt, Vorreiter einer ökologischen Transformation im Sinne des Europäischen Green Deals zu werden.

Bund und Land unterstützen die nachhaltige Transformation des Rheinischen Reviers im Zuge des Kohleausstiegs mit mehr als 14,8 Milliarden Euro. Das Land flankiert die Förderung aus Bundesmitteln mit eigenen Haushaltsmitteln. Bislang sind 205 Projekte mit einem Fördervolumen von rund 1,89 Milliarden Euro bewilligt.


16.10.2024

| Pressemitteilung Nr. 134/24

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Klimagerechter Umbau des Waldes kommt voran



Das Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ (KWM) ist überaus erfolgreich und wird voll ausgeschöpft. Bislang wurden etwa 9.000 Anträge positiv beschieden.



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BMUV: Deutschland steigert weltweites Engagement für die Natur


Die Bundesregierung hat 2023 insgesamt 1,36 Milliarden Euro für den Erhalt von Arten und Ökosystemen in Entwicklungs- und Schwellenländern zur Verfügung gestellt. Das ist eine Steigerung um mehr als 450 Millionen Euro.

Die Bundesregierung hat 2023 insgesamt 1,36 Milliarden Euro für den Erhalt von Arten und Ökosystemen in Entwicklungs- und Schwellenländern zur Verfügung gestellt. Das ist eine Steigerung um mehr als 450 Millionen Euro gegenüber 2022. Mit den Mitteln werden weltweit Länder dabei unterstützt, Moore, Wälder, Meere und andere überlebenswichtige Ökosysteme zu schützen, zu renaturieren und nachhaltig zu bewirtschaften. Diese Naturräume speichern besonders viel Kohlenstoff und sind entscheidend, um den Klimawandel einzudämmen und das Artensterben zu stoppen. Außerdem stellen sie Lebensgrundlagen für die Menschen vor Ort bereit. Deutschland ist dabei ein verlässlicher Partner. Diese deutsche Unterstützungsbilanz gibt Rückenwind für die anstehende Weltnaturkonferenz, die vom 21. Oktober bis 1. November 2024 in Cali, Kolumbien, stattfindet.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Deutschland steigert seine internationale Biodiversitätsfinanzierung und zeigt damit, dass wir beim Kampf gegen das weltweite Artenaussterben ein verlässlicher Partner sind. Das ist eine gute Basis für die Verhandlungen bei der anstehenden Weltnaturkonferenz, die nächste Woche in Kolumbien startet. Die biologische Vielfalt ist das Fundament unseres Lebens. Denn gesunde Ökosysteme sichern unsere Ernährung, halten die Luft sauber, liefern uns Trinkwasser und sind Grundlage für eine funktionierende Wirtschaft. Die Beschlüsse von Montreal zum Schutz der Natur zeigen, wo und wie wir gegensteuern können und müssen. Mit der internationalen Biodiversitätsfinanzierung unterstützen wir Partnerländer im Globalen Süden dabei, die globalen Naturschutzziele in die Wirklichkeit umzusetzen. So tragen wir dazu bei, die Leistungen der Ökosysteme für die Menschen zu sichern und ganz konkret Lebenssituationen vor Ort zu verbessern.“

Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze: „Die wichtigste Währung in internationalen Verhandlungen ist Vertrauen. Unsere Partnerländer in Afrika, Asien und Lateinamerika sind bereit, ihre Natur zu schützen, und sind sich dabei bewusst, dass das auch ein Dienst für die Weltgemeinschaft ist. Sie fordern deswegen zurecht, dass sich die internationale Gemeinschaft beteiligt. Darum ist es so wichtig, dass Deutschland sein Versprechen hält, diese Unterstützung deutlich auszuweiten. Diese Bilanz gibt Rückenwind für die Verhandlungen bei der Weltnaturkonferenz in Kolumbien. Unsere Partnerregierungen haben mehr Projekte für die Natur mit uns vereinbart als je zuvor. Das ist gut für die Menschen, die vor Ort von der Natur leben, gerade die indigene Bevölkerung. Aber es ist auch gut für die Menschen in Deutschland und im Rest der Welt. Mehr als die Hälfte der globalen Wirtschaft hängt von den Ökosystemen und ihren Leistungen ab. Was die Natur für uns alle leistet, kennt keine Grenzen.“

Die Mittel für den internationalen Biodiversitätserhalt sind Teil der internationalen Klimafinanzierung der Bundesregierung. Denn die meisten Investitionen in Arten und Ökosysteme dienen zugleich dem Klimaschutz oder der Anpassung an die Klimakrise. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte 2022 für Deutschland zugesagt, die deutsche internationale Biodiversitätsfinanzierung bis 2025 auf 1,5 Milliarden Euro jährlich zu erhöhen. Mit den 1,36 Milliarden Euro hat die Bundesregierung einen Schritt in diese Richtung geschafft.

Die Natur zu erhalten und nachhaltig zu bewirtschaften, erfordert zudem eine globale Kraftanstrengung und die Mobilisierung von Mitteln aus allen Quellen – international und national, öffentlich und privat. Die Bundesregierung setzt sich daher bei der anstehenden Weltnaturkonferenz weiter dafür ein, dass sich auch leistungsstarke Länder, die bisher nicht zu den klassischen Geberstaaten zählten, und private Akteure am globalen Biodiversitätsschutz beteiligen und so die Verantwortung auf mehr Schultern verteilt wird. 1,04 Milliarden Euro der Haushaltsmittel entfallen 2023 auf Vorhaben, die das Entwicklungsministerium mit seinen Partnerländern in Afrika, Asien und Lateinamerika vereinbart hat, sowie auf seine Beiträge an multilaterale Klima- und Umweltfonds und Entwicklungsbanken. Das ist eine Steigerung von 340 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr. Zu den Gründen für die Steigerung zählt, dass es gemeinsam mit den Partnern gelungen ist, den Schutz und die nachhaltige Nutzung der Natur von Anfang an auch in Landwirtschafts- und Stadtentwicklungsprojekte zu integrieren.

Mit den Mitteln unterstützt das BMZ zum Beispiel mehr als 900 Schutzgebiete weltweit, die mit insgesamt fast 2,5 Millionen Quadratkilometern mehr als sechsmal so groß sind wie Deutschland. Es unterstützt zudem afrikanisch-europäische Geschäftspartnerschaften, die die lokale Biodiversität und deren nachhaltige Nutzung in Wert setzen, wie etwa die Nutzung natürlicher Roh- und Inhaltsstoffe für hochwertige Lebensmittel-, Kosmetik- und Pharmaprodukte. Davon profitiert nicht nur die Natur, sondern auch die Menschen vor Ort – zum Beispiel indigene Völker, die besonders zum Erhalt der biologischen Vielfalt beitragen und gleichzeitig stark von intakten Ökosystemen abhängen. Mit seinem multilateralen Engagement trägt das BMZ zudem dazu bei, dass internationale Organisationen wie die Weltbank ihr Engagement stärker auf den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen ausrichten.

313 Millionen Euro der Mittel kamen aus der „Internationalen Klimaschutzinitiative“ (IKI), die vom Bundeswirtschafts- und Klimaministerium (BMWK) koordiniert und zusammen mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) und dem Auswärtige Amt umgesetzt wird. Das ist eine Steigerung von 108 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr.

Über die IKI werden Projekte zur Förderung von Klima- und Biodiversitätsschutz in Entwicklungs- und Schwellenländern gefördert. Die IKI unterstützt Länder zum Beispiel dabei, ihre nationalen Biodiversitätsstrategien und -aktionspläne (National Biodiversity Strategies and Action Plans, NBSAP) umzusetzen.

Aus dem BMUV kommen außerdem Mittel in Höhe von 9,5 Millionen Euro, mit denen zum Beispiel die Teilnahme von Vertreterinnen und Vertreter aus Entwicklungs- und Schwellenländern an Vertragsstaatenkonferenzen oder die Bekämpfung der Wilderei gefördert werden.



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BMUV: Stellungnahme des BMUV zu Diskussionen über PtL-Quote





16.10.2024

Erneuerbare Energieerzeugung durch Wasserstoff