BMUV: Rückblick: BMUV Community Treff „Geht das auch nachhaltiger?! – Smartphones im Fokus“


Die Community Nachhaltige Digitalisierung veranstaltete eine Panelrunde mit dem Titel “Geht das auch nachhaltiger?!“. Sie fokussierte sich auf die nachhaltige Nutzung und Produktion von Smartphones.

Am 21. November 2024 veranstaltete die Community Nachhaltige Digitalisierung eine Panelrunde mit dem Titel „Geht das auch nachhaltiger?!“. Sie fokussierte sich auf die nachhaltige Nutzung und Produktion von Smartphones.

Prof. Dr. Mario Birkholz, von der Technischen Universität Berlin und Dr. Martin Kögler vom VTT Technical Research Centre of Finland erläuterten die Probleme bei der Nutzung von Smartphones und zeigten Handlungsalternativen auf. Sie stellten fest, dass der Energieverbrauch des IKT-Sektors enorm ist und bis 2050 bis zu 35 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen ausmachen könnte. Smartphones tragen dazu erheblich bei, da sie jährlich etwa 160 Terawattstunden (TWh) für Datenübertragung und -speicherung benötigen – eine Energiemenge, die der photovoltaischen Stromerzeugung in Europa im Jahr 2020 entspricht. Ein bemerkenswerter Teil des Energieverbrauchs, etwa 10 bis17 Prozent, wird durch Werbung und Tracking verursacht. Maßnahmen zur Ressourcenschonung:

  • Verwendung von datenschutzfreundlicheren Apps wie Signal oder MagicEarth
  • Nutzung von alternativen Betriebssystemen wie LineageOS oder SailfishOS
  • Deaktivierung der Standortdaten und WLAN, wenn sie nicht benötigt werden
  • Verwendung von Open-Source-Software

Im zweiten Vortrag berichtete Prof. Dr.-Ing. Stephan Ramesohl, Co-Leiter des Forschungsbereichs Digitale Transformation in der Abteilung Kreislaufwirtschaft am Wuppertal Institut von seiner Studie zu Smartphones und Kreislaufwirtschaft:

  • Kreislaufwirtschaft als Ansatz: Das Konzept „Circularity as the Service“ strebt eine ressourcenschonende Gestaltung von Smartphones über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg an.
  • Dabei liegt ein besonderer Fokus auf der Förderung von Reparaturen, Wiederaufbereitung (Refurbishment) und der Verlängerung der Nutzungsdauer, um der vorzeitigen Obsoleszenz effektiv entgegenzuwirken.

Andreas Janßen, von der Deutschen Umwelthilfe e. V., berichtet im letzten Vortrag über „Handys für die Umwelt“ – Ein Projekt zur Sammlung und umweltgerechten Entsorgung alter Mobiltelefone. Es motiviert Privatpersonen, Unternehmen und Organisationen, ungenutzte Handys abzugeben, damit wertvolle Rohstoffe recycelt werden und umweltbelastende Komponenten sicher entsorgt werden können. Fakten und Ausblick:

  • Im Jahr 2022 wurden in Deutschland etwa 3,2 Millionen Tonnen neue Elektrogeräte verkauft, was einem Pro-Kopf-Verbrauch von 38,7 Kilogramm pro Jahr entspricht. Der Verkauf von Elektrogeräten steigt kontinuierlich, mit einem Anstieg von durchschnittlich 10 Prozent pro Jahr in den letzten drei Jahren. Trotz des hohen Verkaufsvolumens belegt Deutschland nur den 22. Platz in der Sammlung von Elektroaltgeräten.
  • Die Vision der Initiative ist es, alte Mobiltelefone zu sammeln, um ihnen ein zweites Leben zu ermöglichen, wertvolle Rohstoffe zu erhalten und Schadstoffe umweltgerecht zu behandeln.


21.11.2024

| Meldung Digitalisierung



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